Rezension

Aus dem Hinterzimmer der Mächtigen an die Spitze unseres Staates

Frank-Walter Steinmeier - Sebastian Kohlmann

Frank-Walter Steinmeier
von Sebastian Kohlmann

Rezension
Vom politisch interessierten Menschen, stets im Hintergrund wirkend bis zum aktuell amtierenden Bundespräsidenten und damit zum Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland.

Diesen langen Weg beschreibt Sebastian Kohlmann in seiner Biografie über Frank-Walter Steinmeier.
Die Kindheit- und Jugendjahre des derzeitigen Bundespräsidenten, sein Aufwachsen im Westfälischen Brakelsiek, über sein Jura-Studium in Gießen und den Beginn seiner poltischen Aktivitäten, führt der Weg hin zum "Politiker" Steinmeier.
Zunächst der Wissenschaft verhaftet, wäre auch eine andere Karriere durchaus denkbar und machbar gewesen. Nach und nach jedoch arbeitet sich der gewissenhafte Mensch Frank-Walter Steinmeier auf der politischen Karriereleiter über seine Tätigkeiten im niedersächsischen Landtag nach oben. Alle die ihn kennen, schätzen seine ruhige, besonnene, fleißige und nachhaltige Art im Hintergrund zu wirken.
Als Mäzen seiner Laufbahn darf man Gerhard Schröder ohne weiteres beschreiben. Sein Werdegang ist mit Steinmeier verknüpft, bis Schröders politisches Wirken verblaßt und der Ex-Bundeskanzler der großen Politik den Rücken kehrt.
Das ist zugleich der Beginn des Aufstiegs von Frank-Walter Steinmeier, sein Weg vom einflußreichen "Arbeiter" im Hintergrund in den Vordergrund und die Öffentlichkeit. Zugleich auch sein Weg vom Politiker zum Parteipolitiker der SPD.
Sein Wirken und dessen Wirkungen macht sich in aller erster Linie an den Ämtern fest, die Steinmeier inne hatte. Stets gewissenhaft akkurat und immens fleißig, mit großem Fachwissen und dem notwendigen Einfühlungsvermögen ausgestattet kann der Leser den Weg bis an die Spitze des Staates mitverfolgen.

Kohlmann gelingt es in der Biografie über den Bundespräsidenten ein Bild eines vor allem vom politisch versierten Workaholic zu zeichnen. Sehr nahe kommt man der Person Steinmeier indes nicht. Der Mensch und sein Werdegang werden treffend umschrieben, ohne all zu viel persönliche Nähe aufkommen zu lassen.

Fazit nach 100 Tagen Präsidentschaft: der richtige Mann am richtigen Ort!