Rezension

Frieda Klein, eine starke und selbstbewusste Frau, die ihre Nase in fremde Angelegenheiten steckt – sehr spannende Fälle und ein überraschendes Ende.

Blauer Montag - Nicci French

Blauer Montag
von Nicci French

Blauer Montag. Nicci French (1)

Infos zum Buch

Titel: Blauer Montag
Autor: Nicci French
Seiten: 448
Verlag: btb Verlag
Handlungsort: London, England
Erstveröffentlichung: 23. Januar 2012

Infos zum Autor

„Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben Süden Englands.“ (Quelle)

Rezension

Mit Blauer Montag beginnt Nicci French eine neue Reihe. Diese Reihe dreht sich rund um Dr. Frieda Klein, ihre Freunde und Bekannte. Ich habe die Reihe erst beim 4. Teil kennengelernt und wollte nun die „Vorgeschichte“ auch einmal richtig lesen. Werde aber versuchen, die Rezension neutral zu schreiben, ohne auf die weiteren Teile einzugehen.

Das Buch bgeinnt mit einer Geschichte im Jahr 1987. Man begleitet Rosie und Joanna auf dem Weg von der Schule nach Hause, doch Joanna wird unterwegs entführt und Rosie weiß nicht wo ihre kleine Schwester geblieben ist. Im Laufe des Prologs reist man durch die Zeit, in der Rosie erwachsen wird, Erinnerungen verblassen und dennoch viele Fragezeichen zurück bleiben, denn Joanna wurde nie gefunden.

In welchem Jahr der Rest der Handlung spielt ist mir leider nicht bekannt – oder nicht in Erinnerung geblieben. Der Einstieg ins Buch ist ungewöhnlich, genauso ungewöhnlich, wie die Protagonistin selbst. Frieda Klein ist Psychotherapeutin, eine eigenständige Frau, die ich als tough beschreiben würde. Sie lebt alleine hat aber zurzeit eine Liaison mit Sandy, einem Arzt, der ebenfalls in London lebt. Man könnte meinen, dass sie gefühlskalt ist, aber ich glaube sie hat einfach gelernt ihre Gefühle zu verstecken. Man begleitet sie zunächst auf einem Spaziergang mitten durch die Nacht, wird Teil ihres Alltags und durchlebt diesen mit ihr. Man lernt einige ihrer Patienten kennen, erfährt wer ihre Familie,Freunde und Arbeitskollegen sind. Eigentlicher Inhalt des Buches ist die Therapie von Alen Dekker. Der junge Mann, der verheiratet ist und dessen größter Wunsch es ist eine eigene Familie zu gründen. Er spricht mit Frieda über seine Wünsche und seine Ängste. Er beschreibt seine Träume: Er sieht seinen Sohn, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, mit roten Haaren. Wie sie lachend draußen Fußball spielen, Alan ihm die Welt zeigt und seinem Sohn eine glückliche Kindheit bereitet. Seine Träume sind sehr real und Frieda kommt ins Grübeln, als sie erfährt, dass ein Junge entführt wurde. Matthew Faraday wurde nach der Schule entführt und er sieht genauso aus, wie Alan Dekker seinen Sohn in seinen Träumen beschreibt.
Frieda Klein ist hin und her gerissen zur Polizei zu gehen, denn eigentlich glaubt sie Alan, dass dieser den Jungen nicht entführt hat, aber die Wahrheit kennt sie nicht. So macht sie sich auf den Weg, erzählt der Polizei die ganze Geschichte und versucht gemeinsam mit Detective Inspector Malcolm Karlsson und Yvette Long Matthew zu finden und für Alan nur das Beste zu erreichen.

Ich finde, dass das Cover sehr gut zum Inhalt des Buches passt.  Das Buch spielt in der Herbst-Winterzeit und bekannter Weise regnet es in London ja immer – naja oft ;-) Blauer Montag ist ein Titel, den ich zunächst nicht ganz verstehe, zwar beginnt die eigentliche Handlung an einem, aber wieso dieser nun ausgerechnet blau ist weiß ich nicht.

Der Schreibstil von Nicci French ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Viele Dialoge machen das Buch lebendig, man fühlt sich zwar als Beobachter, aber dennoch auch als Teil des Geschehens. Ich persönlich finde es sehr gut, dass das Buch nicht aus einer Ich-Perspektive geschrieben wurde, sodass man sich in mehrere Personen hineinversetzen konnte.

Was mir gar nicht an dem Buch gefallen hat, war die Vorhersehbarkeit. Mir war schon ziemlich früh klar, wer Matthew entführt hat und wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander in Verbindung stehen. Zwar war die Handlung spannend beschrieben, aber wenn man das Endergebnis schon erahnt, nimmt das auch immer etwas von der Spannung weg.

Was mir hingegen total gut gefallen hat, war die Vielfalt der Charaktere, zum einen von der Anzahl her, zum anderen aber auch von der Verschiedenheit. Nie hatte ich das Gefühl, dass sich zwei Charaktere ähnlich sind, die Verbindungen zwischen den einzelnen Charakteren bestand häufig nur aus einem Zufall und gerade das machte die Beziehungen so realistisch.

Ich bin immer wieder überrascht, wie zwei Menschen es schaffen gemeinsam ein Werk zustanden zu bringen, ohne das der Leser merkt, wer was geschrieben hat oder ähnliches. Aber ich fand nunmal wirklich schade, dass einem das Ende schon am Anfang klar war und auch die Wendung am Ende, kam für mich nicht sehr überraschend. Ich vergebe 3 Sterne und hoffe, dass mich die anderen Teile mehr überzeugen können.