Rezension

Gute Idee - Schwach in der Umsetzung

Die Glasbücher der Traumfresser - Gordon W. Dahlquist

Die Glasbücher der Traumfresser
von Gordon W. Dahlquist

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch in ein Genre einzuordnen fällt schwer, es handelt sich hierbei wohl um etwas wie ein Krimithriller im viktorianischen Steampunkgewand, mit einer Prise Action, Fantasy und Erotik.

Zum Inhalt: Miss Temple will herausfinden, wieso ihr Verlobter sie so plötzlich ohne Erklärung verlässt, Kardinal Chang geht seiner Arbeit nach und soll jemanden ermorden, den er dann schon tot auffindet und Doktor Svenson soll eigentlich nur auf den mecklenburgischen Prinzen Acht geben, der aber immer wieder verschwindet. Die Wege der drei treffen aufeinander, und zusammen kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, bei der es um Macht und Geld, Kontrolle und Intrigen geht - alles vor der Kulisse eines alten Hauses, vieler Maskenbälle (à la Traumnovelle von Arthur Schnitzler) und der Alchimie.

Die Idee, die hinter Buch und Plot steckt, ist defintiv interessant, doch hat der Roman so einige Dinge, die mir nicht gefallen habe und die Lektüre erschwerten.
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, doch findet sich das nicht in der Erzählweise wieder. Die Kapitel werden wechselnd aus der Sicht einer der drei Charakter geschildert, und starten meist da, wo sich die Figuren trennten, was dazu führt, dass wir die Geschichte in drei verschienden Versionen lesen. SOmit hat man das Gefühl, überhaupt nciht vorwärts zu kommen, großartig neue Erkenntnisse bringt es auch nicht mit sich, man hält sich nur unnötig lange auf (Das Buch hätte somit auch deutlich kürzer sein können!)
Es werden auch sehr viele Charaktere vorgestellt, die oft auch nur einen kleinen Part in der Intrige spielen. Das führt dazu, dass man vor allem gegen Ende den Überblick verliert, wer mit wem intrigiert und gegen wen und überhaupt wieso.

Alles in allem ist das Buch ganz okay, mir viel es aber im letzten Drittel schon schwer, weiterzulesen, weil ich einfach das Gefühl hatte selbst nach 300 Seiten nicht wirklich weiter gekommen zu sein dank der Erzählweise.
Einiges blieb am Ende noch offen, aber da kann man ja den zweiten Band "Das Dunkelbuch" lesen, was ich wohl auch irgendwann mal tun werde. Denn der Plot ist definitv interessant.