Schön, aber mit zu hohen Erwartungen an das Buch rangegangen
Um das vornerein schon zu sagen, ist das Buch zu einem Videospiel geschrieben worden.
Da ich die Assassin's Creed Reihe durchgespielt und sie unglaublich gerne immer wieder von neu spiele, bin ich auf meiner Suche im Internet zufällig auf die Buchreihe von Oliver Bowden gestoßen. Da mich Assassin's Creed Revelations bisher am meisten angesprochen hat, holte ich mir direkt dieses Buch (obwohl es von der chronologischen Reihenfolge her das vierte Buch wäre, was für mich kein Problem dargestellt hat, da ich die ganzen Spiele bereits kenne).
Am Anfang bin ich mit vollem Elan an das Buch herangegangen und schnell war die Hälfte des Buches erreicht. Natürlich kann man das Buch nicht mit dem Spiel und dem Gameplay vergleichen. Mir ist aber aufgefallen, dass das Buch an einigen Stellen schon etwas größere Unterschiede aufweist als das Spiel. Missionen, die im Spiel gemeistert werden sollen, werden leicht wenn aber auch gröber verändert und ändern somit leicht die Handlung des Buches.
Die Charakterisierung Ezio Auditores, des Protagonisten dieses und zweier weiterer Bücher(und Spiele), fand ich persönlich leicht unglaubwürdig, wenn es aber auch eine eigene Interpretationsmöglichkeit des Autors ist. Mir ist nicht bekannt, und rausgefunden habe ich auch nicht, in wie weit Oliver Bowden das Skript zu Assassin's Creed Revelations in diesem Punkt kannte. Ezio ist im Buch viel weicher von seiner Persönlichkeit dargestellt, verwundbarer, offener. Im Spiel hingegen wirkt er kühl, teils überlegen, teils erschöpft durch sein jahrezehntelanges Leben im Kredo der Assassinen.
Was aber mich sehr gefreut hat, war die Weiterführung Ezios Leben nach den Ereignissen des Spieles. Im Spiel wird dem Gamer nicht so viel eröffnet wie im Buch. Es ist natürlich auch nicht frei erfunden, sondern bezieht sich auf den Kurzfilm "Embers", den die Spieler beim Kauf der Spieleedition "Assassin's Creed Revelations Signature Edition"/ im Deutschen die "Collector's Edition" erhalten haben.
Ich muss sagen, dass mir Bowden's Schreibstil sehr gefallen hat, weswegen ich auch am Überlegen bin, weitere Bücher der Assassin's Creed -Reihe zu lesen.
Wer sich nicht mit den Spielen auskennt, sollte dies schnellstens nachholen, oder wenigstens mit dem ersten Buch in der Reihe "Der letzte Kreuzzug" anfangen, in dem man das Leben des Assassinen Altair ibn la ahad eintaucht.