Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Band 2 der Mauerblümchen-Reihe

Der Earl und die Erbin - Lisa Kleypas

Der Earl und die Erbin
von Lisa Kleypas

[Gelesen und geschrieben in 2010]

Nachdem ich den ersten Band um Annabelle ausgelesen hatte, habe ich mich direkt in den nächsten gestürzt. Herrlich, dieses Mal geht es um den Wildfang Lillian, da sie die Zweitälteste in der Runde ist und die Mädels ja im ersten Band beschlossen hatten, dass sie sich helfen, kein Mauerblümchen mehr zu sein und den Mann zum heiraten zu finden. Nachdem das mit Annabelle so prima geklappt hat, war nun Lillian dran.

Lillian ist zwar recht hübsch und ihre Familie hat Geld wie Heu - doch sie ist Amerikanerin, ohne blaues Blut und neigt dazu ihr Herz auf der Zunge zu tragen. Was für den Leser ungemein erheiternd ist - vor allem ihre Wortgefechte mit ihrer jüngeren Schwester Daisy - vom englischen Hochadel jedoch verspottet wird. Und ihre Mutter, die sie unbedingt mit einem Viscount, einem Earl oder einem Duke verheiratet sehen will, wird von den beiden Mädels in den Wahnsinn getrieben. Da kommt die Einladung auf das Landgut des Earl of Westcliff gerade gelegen. Doch gerade der gutaussehende Earl und Lillian sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Schon im ersten Band lieferten sie sich wunderbare Wortgefechte - doch hier in Band 2 sprühen nur so die Funken!

Ich habe mich ungemein gut amüsiert! Lisa Kleypas hat einen Wortwitz, der mich ganz oft laut auflachen hat lassen.

Lillian und Daisy beim Parfümkaufen:
"Selbstverständlich wird es bewirken, dass sich ein gutaussehender Duke in mich verliebt", sagte Daisy.
"Ist dir aufgefallen, wie wenige Männer des Adels jung und gut aussehend sind?", fragte Lillian. "Die meisten sind geistig beschränkt, uralt oder haben ein Gesicht, mit dem sie eigentlich an einen Angelhaken gehören."

Ausgeschüttet vor Lachen habe ich mich auch an der Stelle wo Lillian beim Dinner einen Kalbskopf zerlegt vorgesetzt bekam und sie dem Earl fast auf den Tisch gespeit hätte.

Und die Naivität von Daisy war echt süß als die Mädels sich morgens am Frühstückstisch treffen und Annabelle (die einzig Verheiratete der Vier bisher) sich über die letzte Nacht mit ihrem Mann beklagt: "Mr. Hunt hat mich die ganze Nacht wachgehalten. Die ganze Nacht!" wiederholte sie und trank von ihrem Tee.
"Um was zu tun?" fragte Daisy verständnislos.
Lillian warf ihrer jüngeren Schwester einen verächtlichen Blick zu.
"Was glaubst du, werden sie getan haben? Ein paar Runden Schwarzer Peter gespielt?"

Vier liebenswerte Mädchen mit viel Humor, Herz und Witz im England des Jahre 1843 auf der Suche nach einem Ehemann. Keine große Literatur aber dennoch ungemein unterhaltsam und witzig und ich freu mich schon auf die Geschichte von Evie!