Rezension

Das gewisse etwas fehlte mir einfach

Die andere Tochter - Katie Dale

Die andere Tochter
von Katie Dale

Also Rosies Mutter Trude, an der Krankheit „Huntington „ stirbt, bricht für Rosie die erst 18 Jahre jung ist, eine Welt zusammen. Nicht nur, dass ihre Mutter ihr fehlt, sie selbst hat große Angst an derselben Krankheit zu leiden. Doch dann erfährt sie plötzlich, dass Trudie gar nicht Rosies leibliche Mutter war. Rosie stellt ihr gesamtes Leben daraufhin in Frage.

Katie Dale spricht in diesem Roman ein sehr ernstes Thema mit der „Huntington-Krankheit“ die bisher noch unheilbar zu sein scheint und vielen nicht einmal bekannt ist.
Gerade deswegen hätte ich mir etwas mehr Tiefe und Information bezüglich dieser Krankheit gewünscht. Es dreht sich in der Handlung jedoch mehr um Rosie selbst, die sich auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern macht und im Zwiespalt steckt, der anderen Familie die Wahrheit über sich zu erzählen.
An sich finde ich die Charaktere gut dargestellt, viele Charaktereigenschaften fand ich authentisch und nachvollziehbar. Rosie selbst ist keine leichte Figur, allerdings steckt sie auch in einem totalen Gefühlschaos, das sie bewältigen muss.
Der Schreibstil machte mir anfangs etwas zu schaffen, wobei auch hier mir die Tiefe fehlte und es einige Wiederholungen gerade, was Rosies Beziehung betrifft, gab. Ab Mitte des Romans kommt die Geschichte in Fahrt und wird zeitweise spannend. Auch die vermisste Tiefe kommt dann etwas zum Vorschein.
Zwischendurch wirken gewisse Handlungen etwa weit hergeholt allerdings störte mich das weniger.
Am Ende der Geschichte gibt es noch mal ein paar informative Internetlinks zu dieser Krankheit.

Fazit:
Katie Dale hat einen sehr interessanten Roman geschrieben, der meiner Meinung nach auf Familiengeheimnisse bzw. Dramen aufbaut. Für mich war es eine gelungene Abwechslung zu den sonstigen Romanen, die ich lese. Obwohl auch die Charaktere gelungen waren, fehlte mir einfach das „gewisse etwas“ in dieser Geschichte.
© Michaela Gutowsky