Rezension

berührende Erlebnisse von Geflüchteten und Helfern

Die leise Erweckung - Theo Volland

Die leise Erweckung
von Theo Volland

In dem Buch „Die leise Erweckung – wie Gott Flüchtlinge in unserem Land berührt“ hat der Herausgeber Theo Volland Geschichten, Berichte und Erlebtes von Flüchtlingshelfern aber auch von Geflüchteten zusammengetragen.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich das Buch aufgrund des Covers eher weggelegt hätte. Es soll wohl eine Art Lichtblick darstellen – mich schreckt es leider eher ab. Für mich wirkt es esoterisch. Mich hat der Klappentext neugierig gemacht auf die Erlebnisberichte. Beim Titel hätte ich eine kleine Veränderung vorgenommen, da auch Berichte aus Flüchtlingscamps im Ausland dabei sind, hätte ich es allgemeiner formuliert, da ist die Bezeichnung „unser Land“ etwas deplatziert.

Der Leser bekommt einen Einblick in die Arbeit der vielen Helfer und hat Teil an ihren Erlebnissen. Die einzelnen Berichte sind kurz gehalten und am Ende jeweils mit einem kurzen Bibelvers versehen. Was mir hier fehlt, ist eine Angabe z B neben dem Titel über den Autor des Beitrages. Hier würde eine Vornamensangabe, Geschlecht und Alter schon ausreichen, denn es würde einem vereinfachen, das gelesene zuzuordnen, denn es ist gerade in Bezug auf die Flüchtlingsgeschichten schon interessant ob der Autor männlich oder weiblich ist und in welcher Altersklasse. Eine Auflistung der Autoren findet man ganz zum Schluss des Buches, dies hätte mir wie bereits geschrieben zu den Artikeln selber besser gefallen.

Es sind berührende Erlebnisse, wie Geflüchtete ihre ersten Erfahrungen mit Gott machen und sogar recht offen dafür sind sich auf Gespräche, die Bibel und Gebete einzulassen. Das Buch beschreibt aber genauso die ersten Berührungsängste wenn Geflüchtete und Helfer aufeinander treffen, die sich dann aber meist schnell in Luft auflösen. Immer wieder liest man über die uneingeschränkte Gastfreundschaft – egal aus welchem Land die Geflüchteten kommen -  sie tischen, auch wenn sie nicht viel haben, das Wenige auf und besonders wichtig ist das gemeinsame Tee trinken.

Die zusammengetragenen Schicksale gehen einem ans Herz und berühren den Leser. Da ich selber in der Flüchtlingsarbeit aktiv bin, weiß zu gut, wieviel Zeit, Liebe Mühe und Geduld hier zu investieren ist und auch von Enttäuschungen und Verzweiflung. Traurig fand ich es immer wieder zu lesen, dass Geflüchtete liebe Menschen an ihrer Seite als Helfer hatten, haben Vertrauen gefasst und wurden dann in weit entfernte Städte umverlegt. Das ist leider der Alltag und das kenne ich selbst zu gut. Es wachsen einem liebe Menschen ans Herz, man wächst zusammen und dann müssen sie wegen behördlicher Umverteilungsaktionen weg -  das zerreißt alles Vertrauen, alle Hoffnung auf einen guten Neustart in einem fremden Land, wo diese Menschen doch schon alles verloren haben, was sie besaßen.

Über die großen und auch kleinen Wunder die hier berichtet werden, war ich erstaunt und fasziniert.

Jede einzelne Geschichte lässt sich „mal kurz nebenbei“ lesen, da es immer nur ein paar Seiten sind aber trotzdem mit packendem Inhalt.

Das Buch hat mich insgesamt überzeugt, gut gefallen haben mir besonders im letzten Teil „Streiflichter“ die vielen Bilder, das lockert alles etwas auf.