Zu viele Tote können den Brei bzw. den Krimi verderben…
Bewertet mit 3 Sternen
Gleich zu Beginn lernt man als Leser John Benthiens Ex-Frau kennen - naiv, nervig und irgendwie habe ich ihren Namen schon wieder vergessen. Sie ist für den Fall oder die Handlung mal so gar nicht wichtig, trotzdem wird ihr immer wieder viel Zeit gewidmet. Erlöst wird man als Leser - ebenso wie Benthien - durch einen neuen Fall zu dem er gerufen wird. Damit ist man die Ex-Frau auf jeden Fall schon mal für eine ganze Weile los, sehe ich so und sieht wohl auch Benthien so :-)
Pensionsgäste
Ist das Ermittlerteam zuerst noch unschlüssig, ob es hier um einen Unfall geht oder um einen Mord, gibt es einen neuen Todesfall in der Pension Astarte und dann noch einen und noch einen und noch einen - irgendwann habe ich leider etwas den Überblick verloren. Das gilt auch so für die zahlreíchen Charaktere, die sich in der Pension so tummeln. Wer da nun wer ist, wer mit wem etwas hat oder auch nicht, wer warum vom Leben enttäuscht ist - ich weiß es nicht mehr, ehrlich.
Exkollegin
Die Lage wird immer schwieriger, als auch noch eine Ex-Kollegin von Benthien auftaucht. undurchschaubar, offensichtlich psychisch gestört und eine echte Stalkerin - so wirbelt sie das Team und die Ermittlungen durcheinander. Ich fand gerade den Teil total unglaubwürdig. Jemand mit derartigen Problemen und der Vorgeschichte hat im aktiven Polizeidienst nichts zu suchen und wäre längst ausgemustert worden. Auch den Showdown halte ich für sehr unglaubwürdig. Ach ja - ganz am Ende taucht auch die Exfrau wieder auf weil sie wieder in Benthiens Nähe zieht… eine eher unwichtige Information.
Verworren
Was bleibt ist ein sehr verworrener Krimi, mit viel zu vielen Charakteren, deren Verhältnis untereinander sich kaum jemand merken kann. Nach wie vor liebe ich Nina Ohlandts Art zu schreiben und vor allem ihre Art, die Umgebung vor meinem inneren Auge erstehen zu lassen. Das war der einzige Grund, mir das doch recht lange Hörbuch bis zu Ende zu hören. Ich werde auch dem nächsten Band eine Chance geben und hoffe, das dieser etwas weniger verworren und unübersichtlich ist. Vielleicht kann ich den wieder in vollen Zügen genießen.
Mein Fazit:
Möwenschrei ist ein sehr verworrenes und verwirrendes Buch. Hätte ich diesen Band als erstes gelesen, hätte ich die Reihe vermutlich nicht weiter verfolgt - so aber hoffe ich auf einen besseren dritten Band.