Rezension

gutes Benehmen leicht verständlich erläutert

Der große Elmayer - Thomas Schäfer-Elmayer

Der große Elmayer
von Thomas Schäfer-Elmayer

Bewertet mit 5 Sternen

Zu Beginn des Buches stellt der Autor seine Familie, die sich seit Generationen für Traditionen und Gutes Benehmen insbesondere in ihrer in Österreich bekannten Tanzschule ein. Die Erläuterungen empfand ich als ausgesprochen bescheiden erzähltich und sehr interessant; ich lebe nicht in Östereich und mir war der Autorenname unbekannt.

Alphabethisch geordnet widmet sich Thomas Schäfer-Elmayer vielen Situationen und ihrem Umgang damit, sei es bei Tisch, bei Begrüßungen, Veranstaltungen, Einladungen und anderen Situationen, die Achtsamkeit und Gutes Benehmen bedürfen. Die einzelnen Erläuterungen wurden leicht verständlich geschrieben, enthalten manchesmal Querverweise zu weiterführenden Texten. Zwischendurch finden sich Tabellen, beispielsweise mit Adelstiteln, Erklärungen lateinischer oder französicher Redewendungen oder zu verschiedenen Krawattenknoten.

In meiner Jugend habe ich den „Knigge“ durchgelesen, den ich ganz anders in Erinnerung habe als der Autor ihn beschreibt. „Der grosse Elmayer“ stimmt mit vielem dort Gelesenem überein, wobei es sich eindeutig um eine moderne Version handelt, in der zeitgemäß Themen wie Partnersuche oder Bewerbungenim Internet, Scheidung, Tattoos, Fundraising, achtsamen Umgang mit dem Handy oder, in welchen Situationen eine sms nicht angebracht ist, angesprochen werden. Sehr interessant waren auch die Ausführungen zum Trauerfall, bei dem niemand wirklich auf ausreichende Erfahrung zurückgreifen und Hilfestellung gebrauchen kann.

Insgesamt stellt sich dieser Ratgeber für gutes Benehmen als locker und leicht verständlich geschrieben heraus; zu vielen Themen gibt es taubenblau hinterlegte Merkkästen mit Extratipp. Illustriert wurde mit erklärenden oder witzigen Zeichnungen. Bis auf das „Antanzen zur Kontaktaufnahme“ fand ich alles sehr erfreulich und aufbauend, ohne dass in irgendeiner Form ein pädagogischer Zeigefinger erhoben, sondern stattdessen für Toleranz geworben wurde.

Ein sehr erfreuliches Buch; ich wünsche ihm eine umfangreiche Leserschaft.