Rezension

Süß, traurig, spannend - rundum schön

Morikoko - Kaja Ohlsen

Morikoko
von Kaja Ohlsen

In einer Facebook-Gruppe habe ich nach Fantasybüchern ohne große Liebesgeschichte gefragt, mit Abenteuer, aber ohne Gemetzel. Ich habe einige gute Tipps erhalten, durch die ich mich gerade lese. Weil ich den Klappentext und die Leseprobe so schön fand, habe ich mit "Morikoko" angefangen.

Max und Alex sind mir sehr sympathisch. Es ist fast ein wenig schade, dass man nicht mehr über sie erfährt. Ich würde gerne mal auch direkt ein Buch über die zwei Männer lesen. Aber sie bilden hier nur die Rahmengeschichte. Max ist nämlich krank und Alex erzählt ihm ein Märchen über einen kleinen Jungen, der sehr tierlieb und ein wenig träumerisch ist. In der Zeit, in der er aufwächst (muss lange her sein, Eltern erinnern mich ein wenig an Hänsel und Gretel), ist er aber zu nichts zu gebrauchen. Niemand will den Jungen in die Lehre nehmen und schließlich sagt sein Vater ihn mitten im Wald ins Gesicht, dass er wünscht, sein Sohn wäre nicht mehr da. Die Szene ist gleich schon mal ein Herzbrech-Moment. Gerade als Vater kann ich mir nicht vorstellen, jemals so etwas zu meinem Kind zu sagen. Der Junge läuft in den Wald und gerade, als er davor steht, zu erfrieren, nimmt sich ein alter Baum seiner an.

Von da an betritt man eine magische Waldwelt mit so vielfältigen magischen und gewöhnlichen Tieren hinter der Ecke, dass mir der Wald so wunderbar voller Leben und authentisch erschien. Die Abenteuer der Fuchskinder haben mich in ihren Bann gezogen und ich musste jeden Abend einfach weiter lesen. Zwischendurch war das Buch sehr, sehr traurig. Danach aber auch wieder unglaublich witzig. Ich glaube, das ist es, was mir besonders gut gefallen hat: Dass eben nicht die ganze Zeit alles heile Weilt war, mit der Dramatik aber nicht übertrieben wurde.

Rundum ein tolles Buch.