Rezension

Ein weiterer Lückenfüller der "Evermore"-Reihe

Evermore 04 - Das dunkle Feuer - Alyson Noël

Evermore 04 - Das dunkle Feuer
von Alyson Noël

Bewertet mit 2 Sternen

*Worum geht's?*
Durch eine Falle ihres Erzfeindes Roman war Ever dazu gezwungen, ihre beste Freundin Haven unsterblich zu machen. Als Ever Haven über ihre Lage aufklärt, reagiert diese anders als erwartet: Sie ist überglücklich! Endlich ist sie etwas Besonderes. Trotzdem ist Ever besorgt, denn Haven ist ausgerechnet in Roman verliebt, den Grund allen Übels. Er ist Schuld am Fluch zwischen Ever und ihrem geliebten Damen und der Einzige, der das Gegengift kennt. Ever versucht Haven vor ihm zu warnen, aber sie schaltet auf Stur. Schließlich sieht Ever nur einen Ausweg, um an das Gegenmittel zu gelangenen. Mithilfe von schwarzer Magie will sie Roman an sich binden, sodass er alles tut, was sie will. Durch einen Fehler kommt es genau andersherum. Ever kann nur noch an ihren Feind denken, fühlt sich von ihm angezogen. Damit gefährdet sie nicht nur ihre Freundschaft zu Haven, sondern auch ihre Beziehung zu Damen...

*Kaufgrund:*
Ich habe bereits die anderen Bücher der "Evermore"-Reihe gelesen. Ich gebe leider zu, dass mich keines davon sonderlich begeistert hat. Meiner Meinung nach hat nur der erste Band Potenzial gezeigt. Nichtsdestotrotz: Was ich anfange, lese ich auch immer zu Ende! Wohl oder übel...

Meine Meinung:
Sprachlich und stilistisch hat sich im Vergleich zu den bisher erschienen Bänden nichts verändert. Noëls Schreibstil ist nicht außergewöhnlich anspruchsvoll, dafür aber sehr bildhaft. Es fällt einem beim Lesen sehr leicht, sich eine Szene vor Augen zu führen. Außerdem schreibt sie sehr flüssig. Die Seiten schmökern sich dadurch sehr schnell und man kann nicht behaupten, dass man an irgendeiner Stelle ins Stocken gerät.

Beim Inhalt hingegen kann ich leider nicht viel Gutes sagen. Das liegt größtenteils nichtmal daran, dass der Geschichtsverlauf absoluter Mist ist. Das Problem ist, dass einfach nichts Relevantes passiert. Noël hat aus der Dreiecksgeschichte kurzerhand eine "Vierecksgeschichte" gemacht, die mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Allein die Idee, Ever in ein Gefühlschaos mit drei völlig unterschiedlichen Jungs zu schicken, fand ich schon fast gruselig. Bis kurz vor dem Ende habe ich den Roman als "Lückenfüller" empfunden. In den letzten Seiten kommt es dann doch noch zu einem ereignisreichen Showdown, der die Neugierde auf Band 5 weckt.

Ein weiteres Minus sind die Charaktere. Von Band zu Band werden sie blasser, unnatürlicher; Ever wirkt auf mich sogar dümmer und einfältiger. Im kompletten Roman hält sie sich für schlau, handelt, begeht einen Fehler und schämt sich dann zu sehr, um es Damen beichten. Als sie sich dann doch dazu durchringt, es ihm zu sagen, reagiert er verständnisvoll und bittet sie nur um Ehrlichkeit. Sie ist so gerührt, dass sie sogleich die nächste kluge Idee hat, um sich tiefer ins Chaos zu stürzen. Immer und immer wieder. Sie scheint nicht aus ihren Fehlern lernen zu können. Ähnlich sieht es mit dem eindeutig zu perfekten Damen aus, der total aufgesetzt wirkt; trotz all ihrer Fehltritte verzeiht er Ever jeden Fehler und bleibt stets ruhig und gelassen. Bloß Haven finde ich gut dargestellt. Durch ihre neue Situation völlig überfordert, lässt sie sich von der Machtgier verführe und zeigt somit den einzigen menschlichen, wenn auch negativen, Charakterzug, den ich in der Geschichte finden konnte.

*Cover:*
Eins muss ich der "Evermore"-Reihe wirklich lassen. Ich finde die Cover sooo schön! Da gibt es auch nichts dran zu meckern; alles ist stimmig: Farben, Vögel und die wunderhübschen Blumen.

*Fazit:*
Bis auf die letzten Seiten hätte man sich diesen Band der Serie sparen können. Die Geschichte kommt nicht weiter und ruft einen künstlichen, aufgebauschten Eindruck hervor. Für den locker-flockigen Schreibstil und Haven, die mir trotz negativer Art positiv aufgefallen ist, gibt es insgesamt noch 2 Sterne. Trotzdem muss ich betonen, dass dieses Buch definitv keine Bereicherung für die "Evermore-Reihe" ist, sondern eher wie ein Lückerfüller wirkt, der den Fans das Geld aus der Tasche ziehen soll.