Rezension

Beeindruckende Autobiographie

Meine Stimme für das Leben - Denis Mukwege, Berthil Åkerlund

Meine Stimme für das Leben
von Denis Mukwege Berthil Åkerlund

Bewertet mit 5 Sternen

2018 erhielt Dr. Denis Mukwege den Friedensnobelpreis. Bis zu diesem Buch hatte ich nicht von ihm gehört – und nun lässt mich das Buch sprachlos zurück. Denis Mukwege ist Gynäkologe und stammt aus dem Kongo. Dort tritt er seit Jahren gegen die Gewalt gegen Frauen ein. Der Kongo ist ein Land reich an Bodenschätzen – einer der Wege, wie viele Herrscher zu persönlichem Reichtum gekommen sind. Die Bürger des Landes und deren Wohlergehen scheint zweitrangig. Das Land ist hart umkämpft, verschiedene Stämme und Milizen bekämpfen sich und versuchen, Überhand zu nehmen. Ein beliebter Weg der Kriegsführung ist die systematische Vergewaltigung von Frauen auf brutalste Art und Weise. Mukwege führt komplexe Operationen durch, um den Sexual-, Harn- und Verdauungstrakt von Frauen wiederherzustellen, die Opfer von Gewalt- und sexuellen Verbrechen geworden sind. Außerdem hilft er, die Geburtensterblichkeit mittels organisierter Geburten im Spital deutlich zu senken.

 

Das Buch ist leicht geschrieben, trotzdem aber alles andere als leichte Kost. Ich finde es sehr interessant, über Mukweges Kindheit und auch seine Eltern zu lesen. Alles was er erlebt hat, hat ihn zu dem Mann gemacht der er heute ist. Das Buch ist nicht chronologisch, was den Lesefluss etwas stört. Am Schluss fügen sich die Informationen trotzdem zu einem Bild zusammen, das sehr viel Sinn ergibt.

 

Mukweges Buch ist ein Weckruf für uns alle. Ein Weg für ihn, damit umzugehen, dass er vom Präsidenten seines Landes nicht gewürdigt wird, sondern Steine in den Weg gelegt bekommt, was bis zu Mordanschlägen reicht. Mukwege hatte als Kind den Traum, Menschen zu helfen. Diesen Traum hat er seit dem Ende seiner Ausbildung als Gynäkologe leidenschaftlich umgesetzt. Er hat ein Leben mit Geld, Stabilität und Sicherheit aufgegeben, um den Frauen seines Landes zu dienen.  Selbst regelmäßige Morddrohungen und Anschläge auf sein Leben konnten ihn nicht aufhalten. Ein bemerkenswerter Mann, der zurecht mit dem Friedensnobelpreis 2018 geehrt wurde.