Rezension

Nicht mehr weit weg von der Realität - leider etwas kurz

Die Gescannten - Robert M. Sonntag

Die Gescannten
von Robert M. Sonntag

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht mehr weit weg von der Realität - leider etwas kurz

Inhalt:
2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz kontrolliert jeden bis in seine geheimsten Gedanken hinein. Nur Jaro kann sich gegen den Konzern auflehnen. Zusammen mit der gleichaltrigen Nana soll er geheime Informationen beschaffen. Doch Ultranetz ist ihnen auf der Spur, und sie sind in allerhöchster Gefahr …

Meinung:
Im Jahr 2048 leben die Menschen in einer dystopischen Welt. Die Technik ist weit vorangeschritten und der Konzern Ultranetz hat anhand ihrer fortschrittlichen Technologien die komplette Kontrolle über die in der Stadt lebenden Menschen. Der 15-jährige Jaro ist außerhalb der Stadt groß geworden und sehnt sich nach einem Leben in der Stadt. Doch seine Eltern, die vor etlichen Jahren gegen Ultranetz gekämpft haben, warnen Jaro immer wieder vor dem Leben in der Stadt. Doch dann bekommt Jaro von einer Rebellengruppe die Aufgabe sich in die Stadt zu schmuggeln, um eine wichtige Missionzu erledigen.

Vor etlichen Jahren ist der Vorgängerband „Die Scanner“ erschienen. Schon damals hatte mich das gesamte Thema rund um eine hoch technologisierte Menschheit sehr interessiert. Leider habe ich nie die Zeit dazu gefunden „Die Scanner“ zu lesen. Nun etliche Jahre später hat der Autor mit „Die Gescannten“ für Nachschlag gesorgt und endlich wollte ich mir selbst einen Einblick über die Geschichte verschaffen.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt dabei sehr gut. Man muss definitiv nicht „Die Scanner“ gelesen haben, um den Vorgängen innerhalb der Geschichte folgen zu können, da auf die Geschehnisse von vor über 13 Jahren so gut wie gar nicht eingegangen wird. Sicherlich ist es dennoch nett, die Vorgeschichte zu kennen. Denn immer wieder treffen wir auf Personen, die bereits eine wichtige Rolle im ersten Band gespielt haben dürften. Ich denke, man kann aber auch perfekt nach diesem Buch noch „Die Scanner“ einschieben, da man nicht extrem gespoilert wird, was die Handlung von Teil 1 angeht.

Wir tauchen in diesem Buch in die Geschichte der Jugendlichen Jaro und Nana ein. Die beiden sind total unterschiedlich aufgewachsen. Jaro kommt von außerhalb der Stadt und hat bisher wenig mit Technik am Hut. Dennoch fasziniert ihn diese Technik immer wieder aufs Neue und sein größter Wunsch ist es, eines Tages in die Stadt zu gelangen.

Nana ist in der Stadt groß geworden und ist daher mit der gesamten Technik vertraut. Und die Technik ist wirklich weit vorangeschritten. So gibt es einen sogenannten „Denker“ der sich in die Haut der Menschen perfekt transplantieren ist. Dieser zeichnet jeden Schritt der Menschen auf, ermöglicht jedoch auch die Kommunikation per Gedanken.

Die Idee hinter allem finde ich wahnsinnig faszinierend. Sie regt aber auch zum Nachdenken an. Ein System was alles über einen weiß und was dieses Wissen gegen einen verwenden kann, finde ich doch sehr beängstigend. Dennoch ist diese Idee für mich absolut nicht abwegig, da es bereits in der heutigen Welt ähnliche Vorgehen gibt (bestes Beispiel ist hier wohl Siri).

Die Geschichte lässt sich schnell und flüssig lesen und man ist zügig durch die knapp 200 Seiten.
Mir war es an mancher Stelle einfach zu schnell. So bietet das Buch keinen großen Platz um Jaro und Nana auch unter der Oberfläche ein wenig näher kennenzulernen.
Zudem erschlossen sich stellenweise für mich manche Situationen nicht so ganz, da sie ein wenig konstruiert wirkten. Vieles wird schnell abgehandelt und oftmals hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht, damit sich die Geschichte in Ruhe hätte entfalten können.

Fazit:
Eine Idee die fasziniert aber auch erschreckt, da sie einfach gar nicht mehr so weit weg von der heutigen Realität ist. Mir hat die Geschichte ordentlich Spaß gemacht, dennoch hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht, damit die Geschichte Zeit gehabt hätte sich zu entfalten. Gerade die beiden Charaktere blieben doch arg blass. Von mir bekommt die Geschichte daher 4 von 5 Hörnchen.