Rezension

Freiheit und Fernweh; Schattenseiten und Gefahren – Erwartungen übertroffen!

Springerkind - Catherine Huber

Springerkind
von Catherine Huber

Bewertet mit 5 Sternen

》INHALT:

Die Vorstellung sich in jedem Moment – innerhalb nur eines Wimpernschlages – an jeden vorstellbaren Ort dieser Welt denken zu können.

 

Für die 16jährige Emma wird dies zu ihrer neuen Realität, als sie erfährt, dass sie eine Springerin ist. Von diesem Zeitpunkt an wird ihr Leben zu einem Abenteuer. Nicht nur, dass sie eben mit ihrer Familie aus New York in eine ruhige österreichische Kleinstadt gezogen ist. Nicht nur, dass sie dort eine tolle neue Freundin findet und einen wunderbaren Jungen kennen lernt. Das Springen ist wie das Eintauchen in eine neue Welt. Einer Welt mit unglaublicher Freiheit, filmreifen Momenten, aber auch unbekannten Regeln, Gier und Geheimnissen…

 

 

》EIGENE MEINUNG:

Die Gestaltung des Covers finde ich sehr ansprechend! Der Autorenname ist modern und charmant eingearbeitet. Weiter ist es sehr angenehm, dass keine Masse unterschiedlicher Schriftarten verwendet wird. Die Großbuchstaben des Titels wirken auf dem abgedunkelten Balken gut - das Herz lockert das Gesamtbild auf und bringt einen jugendlichen Touch ins Spiel! Besonders am Buchrücken finde ich es sehr fein eingearbeitet. Die Farben sind sommerlich und der Blick des Mädchens weg vom Leser regt die eigene Fantasie an! Auf der Rückseite zeigt sich ein etwas anderes Bild - trotzdem kein Gesicht! Insgesamt habe ich dadurch einen sommerlichen Jugendroman, mit Spannung, etwas Liebe und Fernweh-Gefühl erwartet!

 

Zu Beginn möchte ich gleich sagen, dass ich dachte es handle sich hier um einen Einzelband. Man kann ihn zwar als solchen lesen, aber das Ende ist doch auch so offen und viele Fragen nicht beantwortet, dass ein Folgeband sinnvoll erscheint.

 

Ich bin äußerst flott in die Geschichte hinein gekommen. Der Schreibstil ist dynamisch, flüssig und angenehm. Letztendlich bin ich, auf nur einen Nachmittag, durch das Buch geflogen!

 

Emma ist der Hauptcharakter, aus dessen Sicht die Geschichte größtenteils erzählt wird. Sie ist sympathisch, eine normale Jugendliche und findet an ihrer neuen Schule in Lina schnell eine tolle Freundin. Der Umzug, Schul- und Familienalltag werden thematisiert, hatten für mich aber keine übergeordnete Rolle. Nach kurzer Zeit kommen bereits einige Jungen ins Spiel und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Die obligatorische Liebesgeschichte in deinem Jugendbuch lässt dann auch nicht mehr lange auf sich warten. An sich stört sie mich nicht, sie ist nicht handlungsbestimmend. Allerdings ging es mir (mal wieder) etwas zu schnell und in meinem Alter erscheinen einem einige Handlungen und Reaktionen – vielleicht als Jugendliche ganz natürlich – nicht mehr so logisch! ;)

 

Die große Spannung kommt natürlich dann auf, wenn es an die ersten Sprünge geht. Ich habe die Atmosphäre sehr genossen und hätte gerne noch mehr davon gehabt! Gerade die Hintergründe haben mich brennend interessiert und hier bleiben definitiv Fragen für den nächsten Teil offen. Ich war jedoch sehr froh, dass Emma kein kleines Häschen ist das alles einfach hinnimmt. Sie ist mutig und stellt Fragen. Allerdings nimmt dies gegen Ende etwas ab – ich hätte den Leuten Löcher in den Bauch gefragt und alles Erdenkliche angedroht, wenn mir nicht alles erklärt worden wäre…

Die Geschichte bietet im Anschluss noch einige Überraschungen, Verbündete, Gegenspieler und durchaus ein großes Ganzes! Insgesamt hat es mich sehr zum Nachdenken angeregt und als großen Pluspunkt einen Haufen Fernweh mit sich gebracht!

 

》FAZIT:

Spannung, Liebe, Fernweh, Fragen der Moral und eine tolle Grundgeschichte! Zusammen mit guten Charakteren und einem sehr flüssigen Schreibstil habe ich diesen Auftakt auf einen Nachmittag verschlungen!