Rezension

Ein ganz besonderer Kater, der sein Schicksal in die eigene Hand nimmt. Mutig, abenteuerlustig und philosophisch.

Wer fragt schon einen Kater? - Annette Herzog

Wer fragt schon einen Kater?
von Annette Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Kater Aristoteles lebt bei Anna und ihrer Familie.

Sein friedliches Katerleben wird jedoch auf den Kopf gestellt als sich Anna einen Hund wünscht. Ausgerechnet! Und ohne ihn vorher zu fragen.

Dabei hatte er gehofft nach dem Malern und Umräumen von Annas Zimmer endlich dort einziehen zu dürfen.

Kurzerhand nimmt Aristoteles reißaus. Lieber lebt er als Streuner auf der Straße als sein gemütliches Heim mit einem kläffenden Köter zu teilen!

Doch das Leben als Straßenkater ist kein Zuckerschlecken.

 

Covergestaltung und Illustrationen:

 

Bereits das Cover zeigt den grauen Kater mit vorwurfsvollem Blick nach oben (zum Buchtitel "Wer fragt schon einen Kater?" in seiner Gedankenblase) und vor der Brust verschränkten Armen.

 

Der Hintergrund ist unauffällig gehalten in rot mit kleinen weißen Punkten.

 

Die farbigen Illustrationen erstrecken sich alle paar Doppelseiten über knapp eine halbe Seite.

 

Die Gestaltung der Tiere, insbesondere des frechen Katers, gefällt mir sehr gut. 

 

Auch dessen Mimik und Gestik ist sehr gelungen.
 

 

Altersempfehlung:

 

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
oder für geübte Leser, denn die Schrift ist nicht allzu groß und auf jeder Seite entsprechend viel Text

 

 

 

Mein Eindruck:

 

Aristoteles' Abenteuer ist aus seiner Sicht geschrieben und voller Anmerkungen zu "Verrücktheiten" seiner Menschenfamilie.

 

Die Geschichte in der Geschichte wie Aristoteles den Weg aus dem Tierheim zu Anna gefunden hat und warum er wie ein Philosoph heißt, hat mir sehr gut gefallen.

 

Auch die Zankerei zwischen den Geschwistern liest sich herrlich lustig. Anna ist das mittlere Kind und hat neben ihrem großen Bruder Olli, der sie ständig aufzieht, eine kleine Schwester Linda. 

 

Für Lacher hat auch die chaotische Renovier-/Umräumaktion in Annas Zimmer gesorgt.

 

Mit dem armen Kater bekommt man regelrecht Mitleid, da er in dem Chaos komplett untergeht und am Ende sogar versehentlich mit dem ausrangierten Spielzeug in einer Kiste im Keller landet.

 

Dass Anna in seiner Gegenwart auch noch zugibt, lieber einen Hund haben zu wollen, gibt ihm den Rest.

 

Aristoteles verdient seinen Namen zurecht, den wie ein großer Philosoph fragt er sich was Liebe ist, ob Anna ihn jemals geliebt hat und ob er bei jemandem bleiben kann, der ihn nicht liebt. Und auch bei anderen Gelegenheiten philosophiert er fleißig vor sich hin.

 

Hin und wieder zerreißt es einen fast das Herz wie menschlich der kleine Kater doch ist und wie mutig und tapfer.

 

Das Leben auf der Straße ist turbulent und abenteuerlich. Aristoteles rettet unter anderem einem streunenden Hund das Leben und freundet sich mit ihm an. Was er natürlich nie zugeben würde, doch "Schisser" schleicht sich in sein Herz und folgt ihm nun auf Schritt und Tritt.

 

Es endet mit Spannung, einer Heldentat, ein wenig Drama und großen Gefühlen.

 

Denn natürlich hat Anna ihren Kater vermisst und sogar Vermisst-Plakate aufgehängt. 

 

"Warum muss man erst verschwunden sei, bevor man so etwas erfährt?"

 

 

 

Inzwischen ist bereits das zweite Aristoteles-Abenteuer erschienen.

 

Wir sind schon gespannt, wie es mit Aristoteles weitergeht.

 

 

 

Fazit:

 

Ein ganz besonderer Kater, der sein Schicksal in die eigene Hand nimmt. Mutig, abenteuerlustig und philosophisch.

 

Ein zauberhaft und spannend erzähltes Katzenabenteuer! 

 

Wir freuen uns schon auf Band 2!

 

 
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Rezensiertes Buch: „Wer fragt schon einen Kater?" aus dem Jahr 2017