Rezension

Eine schöne weihnachtliche Kindergeschichte

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel. 3 CDs - Cornelia Funke

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel. 3 CDs
von Cornelia Funke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kommen wir zuerst zum Inhalt: Cornelia Funke erzählt hier eine Kindergeschichte. Der Weihnachtsmann hat Berufsverbot. Und zu allem Unglück stürzt er auch noch mit seinem Wohnmobil ab und landet vorübergehend in einer Wohnsiedlung. Natürlich möchte er den Kindern trotzdem ein schönes Weihnachtsfest bescheren. Seine Feinde sind ihm aber dicht auf den Fersen. 

 

Da es sich hier um eine Kindergeschichte handelt, sind die Handlung und auch die Konflikte sehr einfach, aber solide gehalten. Es geht vor allem darum, herauszuarbeiten, worauf es beim Weihnachtsfest wirklich ankommt: Konsum oder die gemeinsame Zeit? Außerdem zeigt Cornelia Funke, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sein können. 

 

Cornelia Funke erzählt die Geschichte anhand weniger Charaktere: Wir lernen den Weihnachtsmann kennen, der es in letzter Zeit aufgrund des Berufsverbots natürlich nicht einfach hat. Zum Glück stehen ihm seine treuen Mitarbeiter*innen - ein Engel und eine Gruppe lebendiger Kobolde - tatkräftig zur Seite. 

Außerdem lernen wir Ben und Charlotte kennen. Ben gehört zu den Außenseitern in seiner Schule. Als seine Eltern dann noch verkünden, Weihnachten nicht wie gewohnt, zu Hause verbringen zu wollen, sorgt das bei ihm nicht gerade für gute Laune. Charlotte ist erst noch neu in der Stadt und lebt sich nur langsam ein. Ob sich beide anfreunden? Das dürft ihr selbst herausfinden.

Hier greift Cornelia Funke zwei Konflikte auf, die Kinder und auch Erwachsene immer wieder beschäftigen: Einerseits wird thematisiert, wie es Außenseitern wie Ben geht und wie sie es schaffen, dennoch Teil einer Gruppe zu werden. Andererseits haben wir mit Charlotte eine Protagonistin, die sich in einer neuen Situation orientieren und Fuß fassen muss.

 

Was mich an dem Hörbuch vor allem überzeugte, war die Hörbuchgestaltung: Aufgrund des Schreibstils wird deutlich, dass es sich hier um eine Kindergeschichte handelt. Also musste auch die Produktion auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Der Roman ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte dauern fünf bis zehn Minuten. Zwischen diesen Abschnitten gibt es immer wieder kurze, instrumentale Musikstücke, die sich teilweise wiederholen. Die Musikstücke haben dafür gesorgt, dass die Handlung etwas aufgelockert wurde und man sich nicht lange am Stück konzentrieren musste, um mit der Handlung mitzukommen. 

Karl Menrad hat eine recht helle Stimme und klingt somit verhältnismäßig jung, was bei der Zielgruppe vermutlich gut ankommen könnte. Er liest die Geschichte lebendig und verstellt die Stimmen, wenn es Dialoge mit verschiedenen Charakteren gibt. Seine Interpretation hat mir sehr gut gefallen. 

 

Cornelia Funkes Schreibstil kennzeichnete sich hier vor allem durch kurze Sätze, lustige Dialoge, viel Fantasie und damit verbundene sprachliche Bilder. Was mich vor allem überzeugte war ihre Fantasie: Sie greift auf bereits bestehende Figuren zurück, die häufig in Verbindung mit Weihnachten, oder dem Weihnachtsmann gesehen werden. Allerdings schafft sie es, nicht das zu wiederholen, was bereits andere Autor*innen vor ihr festgestellt haben. Sie gibt bekannten Figuren ein neues Gewand und arbeitet so andere Perspektiven der Figuren heraus. 

 

Gesamteindruck

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel ist ein echter Weihnachtsklassiker. Ich fand es spannend zu erleben, wie Cornelia Funke das Thema Weihnachten in diesem Roman umsetzt. Die Zielgruppe dieser Geschichte ist, verglichen mit anderen Weihnachtstiteln wie beispielsweise den Geschichten von Matt Haig, hier sehr jung. 

Aufgrund der kurzen Kapitel könnte die Geschichte gut als Adventskalender oder Hörbuch zum Einschlafen in der Vorweihnachtszeit verschlungen werden.