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Ein Meilenstein der investigativen Berichterstattung: Hans R. Fischers eindringliche Sozialreportagen aus dem Berlin der Gründerzeit erstmals seit 1887 in einer Neuauflage.
1887 sorgte ein schmales Buch mit dem Titel Unter den Armen und Elenden Berlins - Streifzüge durch die Tiefen der Weltstadt für Furore. Für seine einfühlsamen Reportagen vom Rand der Gesellschaft hatte der erst 24jährige Journalist Hans Richard Fischer als Bettler verkleidet einige Nächte im Asyl für Obdachlose in der Berliner Friedrichstraße verbracht, die unterschiedlichsten Stätten der Prostitution aufgesucht oder die "Irrenanstalt" Dalldorf (bis 2006: Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Berlin-Wittenau) besichtigt und damit in Deutschland ein journalistisches Genre mitbegründet, mitdem er engagiert Mißstände in der Gesellschaft aufzeigte. Er unterschied sich im Ton und bei der Auswahl seiner Themen von den populären Sensationsjournalisten seiner Zeit, die dem bürgerlichen Publikum im reißerischen Reportagestil und sehr anekdotenhaft die dunklen Seiten Berlins, sein Dirnen- und Verbrechertum vorführten. Fischers Blick ist voll Mitgefühl und doch ohne Pathos und deshalb sind seine Schilderungen bis heute sehr eindringlich und aufschlußreich und ein zeithistorisch bedeutendes Dokument.
Meine Meinung
Das Thema, das dieses Buch beinhaltet fand ich sehr interessant und ansprechend. Ein Journalist der sich unter Obdachlose mischt und herauszufinden wie sie Leben hat sich vielversprechend angehört. Außerdem spielt es in der Vergangenheit, was ich zusätzlich spannend finde.
Aber zu erst einmal zur Aufmachung des Buches. Diese fand ich besonders, da es ein dünnes Buch ist, das trotzdem als Hardcover verlegt wurde. Die Seitenzahlen sind sehr groß...
Sozialkritische Betrachtungsweisen der Gesellschaft sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Auch wenn das vorliegende Buch von Hans R. Fischer diesem Genre entspricht oder nahekommt: es ist eine echte Rarität!
Es handelt sich nämlich um eine zeitgenössische Schilderung der Menschen am Rande der Gesellschaft im späten 19. Jahrhundert, speziell in der Reichshauptstadt Berlin. Der Autor, ein Journalist, taucht "hinab" in die Sphären der Armen und Elenden der glitzernden und boomenden...
Das Buch befindet sich in 2 Regalen.