Rezension

Abgefahren - Mit dem Rad durch Deutschland

ABGEFAHREN - Auf dem Rad durch Deutschland - Susanne Storck

ABGEFAHREN - Auf dem Rad durch Deutschland
von Susanne Storck

Allein als Frau mit dem Rad durch Deutschland. Beginnend bei Mühlheim an der Ruhr fährt sie am Rhein bis zum Bodensee und dann zurück über Füssen, Suhl und Erfurt. Im Gepäck ist eine Isomatte und ein Schlafsack und 400€ in Bar, keine Geldkarte. Unterwegs lernt sie viele nette Menschen kennen, die ihr einen Schlafplatz und einen Arbeitsplatz für ein paar Tage geben. Viele stecken ihr aber auch was zu Essen und ab und zu Geld zu. Susanne schreibt viel über die Menschen und den Wein, da geht die Landschaft und die Radstrapazen eher verloren. Erst auf dem Rückweg erzählt sie von Bergen, Regen und Gegenwind. Für mich klang das Buch, ach eine Radtour ist ein Klacks, auch als Nicht-Sportlerin. Im Vergleich dazu, meine Schwester und ich sind den Saale-Radweg beginnend in Halle bis Saalfeld gefahren. Von dort aus über den Rennsteig rein nach Bayern. Wir hatten schönes Radwetter, also nicht zu warm oder zu kalt, ein bisschen Rieselregen. Auf dem ganzen Weg hatten wir Gegenwind, da waren die Berge eine Abwechslung. Uns hat es geschlaucht, trotz dass wir beide jeden Tag Rad fahren. Wir haben auch gezeltet und jede Nacht war es kalt und feucht. Also war Susannes Tour ein Kinderspiel, so habe ich es aus dem Buch herausgelesen.

Man hat es auch leichter mit einer Übernachtung und Arbeit, wenn man alleine ist. Kommt man zu zweit wird es schwierig. Ich denke, man sollte sich darauf nicht einlassen. Auf unserer Tour haben wir viele nette Menschen getroffen, aber ab Bayern fanden wir keinen Zeltplatz (Wildcampen ist verboten und wenn man erwischt wird kostet es) und die Menschen waren sehr unhöflich. Die Autofahrer sind unmöglich und teilweise richtig aufdringlich, was das Auffahren betrifft. Denn nicht überall gibt es Radwege. Uns hat ein Autofahrer auf den Feldweg geschickt, dann viel Spass mit vollgepackten Rad.

Im Ganzen das Buch lies sich schnell und locker lesen. Für mich als sehr langjährige Radfahrerin waren einige Stellen eher "unglaubwürdig", wie gesagt Radfahren ist kein Kinderspiel. Besonders wenn man Gegenwind und Berge hat.