Rezension

Entspannt

... vorm Tor der Leichenwagen - Edmund Crispin

... vorm Tor der Leichenwagen
von Edmund Crispin

Zum Inhalt:
Gervase Fen ist als Berater bei einer Filmgesellschaft tätig, als dort sein Freund Humbleby von der Londoner Polizei eine Befragung zum Tode des Filmsternchens Gloria Scott durchführt. Dieses hat am Vorabend Selbstmord begangen, augenscheinlich im Zusammenhang mit Vorgängen bei der Filmproduktion. Das wird umso klarer, als ein Mitarbeiter des Teams stirbt – vergiftet. Und der Rächer Glorias hat noch nicht genug.

Mein Eindruck:
Ja, es gibt viele Cosy Crimes in der letzten Zeit und einige davon spielen in der Vergangenheit. Doch die Crispin Bücher sind das Original und wirken trotzdem absolut zeitlos, - so, als könnten sie auch von einem „modernen“ Autoren erdacht sein. Immer wieder nutzt er als Nebencharaktere Frauenfiguren, die Stärke beweisen und lässt seine Polizisten klug ermitteln (auch wenn Gervase Fen, ein Universitätsprofessor mit Hang zur Neugierde, ihnen zur Seite steht). Dass Crispin ein Automobil-Fan ist, zeigt sich in den vielen Begebenheiten, die mit diesen Vehikeln (und ihren Mucken) in Zusammenhang stehen. Der eingängige Stil wirkt dabei keinesfalls altbacken (möglicherweise einer neueren Übersetzung geschuldet) und die Fälle sind gut entwickelt. Auch bei diesem könnte der Leser selbst auf die Lösung kommen, - gesetzt den Fall, er hat aufgepasst. Doch ähnlich wie Agatha Christie in ihren Whodunnits wird von Crispin die Ergreifung des Mörders perfekt für die Leserschaft hergeleitet, so dass niemand mit Fragezeichen in den Augen sterben muss.
Obwohl relativ unblutig, gibt es einige Mordopfer und Verfolgungsjagden und amouröse Verwicklungen bereichern die Tätersuche. So bleibt man gleichzeitig entspannt und interessiert und hofft auf weitere Fälle in der Neuauflage.

Mein Fazit:
Der Großonkel der modernen Cosy Crimes. Gemütlich, aber nicht langweilig