Rezension

Emotional, aber am Ende etwas überstürzt

Was perfekt war - Colleen Hoover

Was perfekt war
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Ich habe immer geglaubt, wenn man jemanden nur genug liebt, könnze diese Liebe alles überstehen. Solange sich zwei Menschen liebten, gäbe es nichts, das sie auseinander reißen könnte."

Quinn und Graham lernen sich im ersten Kapitel unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen kennen, danach dauert es noch fast ein halbes Jahr bis sie ein Paar werden. Eine perfekte Liebe wie es scheint! Doch acht Jahre später sieht die Situation ganz anders aus.

Ich möchte nicht zu viel zum Inhalt verraten, deshalb nur die ganz kurze Zusammenfassung. Das Buch ist in zwei Zeitebenen erzählt, „Damals“ erzählt die Geschichte von Quinns und Grahams Kennenlernen und der Zeit als frisch verliebtes Paar, „Jetzt“ schildert ihre Situation nach 8 Jahren Ehe, den Umgang mit ihrer schwierigen Situation und das schleichende „sich Auseinanderleben“. Das Buch ist aus Quinns Sicht geschrieben, nur kurz vor dem Ende erhält der Leser einen Einblick in Grahams Perspektive.

Colleen Hoover erzählt im Wechsel von einer rosaroten, prickelnden, fröhlichen und perfekten Phase, die mir als Leser ein Lächeln und pures Wohlbefinden bescherte und genauso authentisch von Verzweiflung, Entfremdung und Scheitern, das ich den Schmerz fast selbst zu spüren glaubte.

Ich habe die Story als realistisch und echt empfunden, obwohl ich Quinns Verhalten nicht in jedem Punkt nachvollziehen konnte und Graham mir fast zu perfekt war. Es ist das Porträt einer Ehe, die mit einem Problem konfrontiert wird, das keine Seltenheit ist und die daran zu Zerbrechen droht. Zum Ende hin ging mir alles ein bisschen zu schnell und auch wenn Colleen Hoover uns nicht mit einem typischen Happy-End glückselig zurücklässt, hätte ich ein anderes Ende als realistischer empfunden.