Zu langatmig und schwermütig geschildert.
Bewertet mit 3 Sternen
Israel Levin, der Sekretär des dänischen Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard, erzählt in Monologen über Episoden aus dem Leben seines Arbeitgebers. Seine Bücher wie z.B. ‚Entweder-Oder‘, Begriff ‚Angst‘ oder ‚Die Krankheit zum Tode‘ mitunter mit schweren philosophischen Thesen gegen die dänische Staatskirche habe ich nicht gelesen, vermag aber die ablehnende Haltung der damaligen Leserschaft zu seinen Werken verstehen.
Besonders zwei Kapitel geben Erlebnisse Kierkegaards wieder, die mich überraschen:
Kap. 1: Erotische Verwicklungen:
Kierkegaard führt mit der verheirateten Schauspielerin Johanna Heiberg eine Beziehung auf geistiger Ebene, unternimmt eine gemeinsame Kutschfahrt mit Übernachtung und wird vom Ehemann zum Duell herausgefordert.
Kap. 2: Katholische Anwandlungen:
Er freundet sich mit dem katholischen Jesuitenpater, Pater Raphael, an und lädt ihn in ein Varieté in Kopenhagen ein.
Beide Episoden passen für mich nicht in das Bild eines ehrenwerten protestantischen Pastors, der sich erfolglos um eine solche Anstellung bemüht. Überhaupt sorgt er unermüdlich dafür, Stadtgespräch zu sein.
Der Autor schreibt, dass etliche Zitate und Fakten eingestreut sind (ohne Quellenangabe) in eine in weiten Teilen erfundene Geschichte, die bisweilen zu langatmig dargeboten wird. Als historischen Roman würde ich dieses Buch nicht kategorisieren.