Rezension

Ein Historienroman aus dem 1. Jahrhundert n.Chr.

Italicus -

Italicus
von Klaus Jensen

Bewertet mit 4 Sternen

lesenswert

Italicus, ein römischer Offizier und Neffe von Armin dem Cherusker, soll auf Wunsch des römischen Kaisers und auf Bitten der Germanen König der Cherusker werden.

Im ersten Viertel des Buches wird die Situation in Rom und innerhalb der Familie des Betroffenen ausgiebig geschildert.

Ab dem Zeitpunkt, als Italicus bei den Cheruskern eintrifft, nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Die neuen Lebensumstände und Personen werden genau und nachvollziehbar beschrieben. Durch seine politischen und wirtschaftlichen Erfolge wandelt sich der Titelheld in einen zunehmend despotischen und maßlosen Herrscher, der nur seine persönliche Macht im Auge hat. Damit verliert er langsam aber sicher das Vertrauen seiner Ehefrau und seiner alten Freunde und wendet sich von Rom ab. Dabei passt er sich durch seine mangelnde Selbstdisziplin auch in seinem Äußeren der germanischen Umwelt an.

Nachdem er sich mit Rom überworfen und seine germanischen Stammesfürsten verärgert hat, beginnt sich sein Erfolgskurs rapide zu senken.

Im ersten Teil des Buches musste ich mich wegen der Langatmigkeit des Öfteren zum Weiterlesen überwinden. Im Hauptteil hielt mich die Beschreibung seiner Verhaltensweise und der damit verbundene Aufstieg in ihrem Bann. Die einzelnen Kapitel waren wie aus einem Guss.

Ab seiner Flucht aus dem Cheruskerland nimmt der Stil des Geschriebenen deutlich ab. Im Hoppla-Hopp-Verfahren wird der Rest geschildert und die Beschreibung des Verhaltens der betroffenen Personen lässt qualitativ deutlich nach.

Wegen der Abstriche im ersten und letzten Teil des Romans gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Es ist wirklich lesenswert, da es eine gute Schilderung der Sitten und Gebräuche dieser Zeit aus Rom und Germanien bietet.