Spektakuläre Frau, unspektakuläres Buch
Bewertet mit 3 Sternen
Bettina Landgrafe oder auch hier als die weiße Nana benannt, ist eine wirklich ungewöhnliche und besondere Frau mit vielen Talenten. Doch Schreiben gehört leider nicht wirklich dazu. Ich kann es einfach nicht abstreiten, eine Frau wie Bettina Landgrafe trifft man bestimmt nicht alle Tage und ich finde sie durchaus für bewundernswert und ihr gebührt bestimmt alle Eher, allerdings konnte mich ihr Buch nicht hundertprozentig überzeugen. Frau Landgrafe erzählt in diesem Buch über ihr Leben, hauptsächlich über ihr Leben für Afrika, wie der Untertitel des Buches so schön verrät. So erfährt man wie aus einer deutschen Krankenschwester eine Ghanaerin wird. Eine ghanaische Entwicklungshelferin, um genau zu seine, deren Hilfe sich nach den Wünschen der Ghanaern angepasst sind und deren Projekte nachhaltig angelegt sind.
Wie schon gesagt, ich finde Frau Landgrafe sehr bemerkenswert und ich finde auch toll was sie macht. Aber ich mochte ihren Schreibstil nicht so. Der war mir etwas zu plump und einfach, wahrscheinlich für die breite Masse geschrieben. Es fehlte zudem an Selbstreflektion und Selbstkritik, was dem Buch mehr Tiefe gegeben hätte. Ich habe so meine Probleme damit mir vorzustellen, dass alles so reibungslos vonstatten geht, wie es hier beschrieben wird. Frau Landgrafe stellt sich selbst so makellos und durch durch gut dar. Das fand ich etwas befremdlich. In der Mitte des Buches gibt es ein paar farbliche Bilder, die ganz nett sind. Allerdings finden sich hier zwei Bilder, die ich eher unpassend fand. Einmal ein Bild von ihrer Einschulung und eins mit ihrem Pony, das sie in ihrer Jugend geritten hat. In diesem Buch geht es hauptsächlich um ihre Arbeit in Afrika und die Entstehung ihrer Organisation Madamfo Ghana, also was interessiert mich da ihr blödes Pony? Zudem gibt es in diesem Buch sehr häufig Dialoge, die in wörtlicher Rede geführt werden. Die wirken leider zum Teil etwas zu konstruiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Landgrafe sich die Dialoge frei von der Leber erfunden hat, aber es wirkte wirklich etwas romanhaft und das ist meine Meinung nach absolut unpassend.
Ich kann nur wieder betonen, dass ich Bettina Landgrafes Arbeit wunderbar finde und man kann sich durchaus eine Scheibe von ihr abschneiden, aber das Buch ist leider eher mittelmäßig, was schade ist. Man hätte bestimmt mehr draus machen können.