Rezension

authentische Fiktion

Hinter der Zukunft -

Hinter der Zukunft
von Thomas Eisinger

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext :

Nachdem Religionen im Westen zunehmend ausgedient haben, füllt diese Lücke das Wohl von Klima und Planet. Die Macht haben diejenigen, die im von Materialismus und Narzissmus schwer geschädigten Westen das Bedürfnis nach Sinn, Moral und Spiritualität befriedigen können. Das Leben in naher Zukunft wird bestimmt vom Einsparen von CO2-Points, sogenannten Coints. Jeder Mensch erhält ein Lebensbudget an CO2, das er verbrauchen darf, Nachkauf ist nicht möglich. Die Landesgrenze ist geschlossen, um Klimaflucht zu verhindern. Täglich versammelt sich das ganze Land vor den Bildschirmen, um das Pray-for-the-Planet zu hören, das von der Klimakanzlerin verkündet wird. Ein Generationenkonflikt spaltet die gesamte Gesellschaft.

Alle Einkäufe, Aktionen und vor allem Gespräche der Menschen werden überwacht und übermittelt von einem unlösbaren Armband, dem ‚Guten Helfer‘. Es bucht automatisch die Coints vom Lebensbudget ab, ist zugleich Einlasskontrolle, Impfnachweis, persönliche ID und achtet auf die Verwendung von Dunklen Wörtern. Der Protagonist, Robin Hochwaldt, kommt unvermittelt an eine zentrale Schaltstelle der Macht. Nach dramatischen Erlebnissen wird ihm klar, dass die Welt, wie sie ihm – ihnen allen – erzählt worden war, in Wirklichkeit gar nicht existiert. Am Ende wird er selbst – mit Unterstützung seiner WeggefährtInnen - zum Rebellen und führt die Menschen zurück in die Freiheit. Ein Lichtschein hinter der Zukunft wird erkennbar!

Cover:

Das Cover ist einfach, aber fantastisch und sehr stylisch gestaltet. Es macht neugierig auf mehr und weckt das Interesse.

Meinung:

Fiktion oder Realität? In dieser zukunftsbasierenden Dystopie scheinen einige fiktive Szenarien durchaus realitätsnah. So das diese durchaus denkbar und vorstellbar sind oder teils ggf. bereits Einzug erhalten haben.

Diese fiktive Geschichte über Lebenscoins, die man sich durch richtiges Handeln, Verrat von Klimasündern als Art Belohnung und vielen anderen Möglichkeiten erwerben kann, scheint teils garnicht so abwegig. Auch die beschrieben Katastrophen und hintergründlichen Begebenheiten erinnernd durchaus an unsere jetzige Situation bzw. wo uns diese hinführen könnte. Natürlich ist im Buch vieles überspitzt dargestellt, aber durchaus vorstellbar, was das Ganze wieder sehr nah, greifbar und auch erschreckend macht. 

Das Buch ist in drei größere Teil gegliedert und kleinere Passagen und Abschnitte. Jedoch git es weniger eine Einteilung in Kapitel und zeitweise zieht sich das Vorankommen etwas in die Länge. Hier gibt es einige Passagen, die dich etwas langatmig erscheinen und das Vorankommen doch etwas erschwert ist.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und lässt sich gut lesen. Man kommt schnell und gut in die Handlungen hinein. Detaillierte Beschreibungen ermöglichen eine bildliche Vorstellung. Die Charaktere sind gut durchdacht und es kommt sehr glaubhaft und realitätsnah rüber. Obwohl hier eine fiktive Zukunft beschrieben wird, wird diese sehr authentisch vermittelt.

Es sorgt für gute und teils auch sehr erschütternde Unterhaltung. Die Dystopie ist gut durchdacht, konnte aber teils noch etwas mehr Spannung vertragen. 

Fazit:

Eine interessante Dystopie, die zwischen Fiktion und Realität zweifeln lässt und die Geschichte authentisch rüber bringt.