Rezension

Gelungener Wissenschaftsthriller mit Suchtpotential

Probe 12 -

Probe 12
von Kathrin Lange

In „Probe 12“ erschaffen die Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele ein erschreckendes und zugleich überaus spannendes Zukunftsszenario, in dem es um multiresistente Keime, Antibiotikaresistenzen, Bioterrorismus und die Suche nach einem passenden Gegenmittel geht.

Zum Inhalt

Mit dem tödlichen Angriff auf den Wissenschaftler Prof. Georgy Anasias, dem es gelungen ist, ein Gegenmittel gegen gefährliche multiresistente Keime zu finden, beginnt die Handlung so temporeich und spannungsgeladen, dass man diesen Thriller eigentlich nicht mehr weglegen möchte. Schnell erfährt man mehr über die Hauptfiguren Nina Falkenberg, Wissenschaftsjournalistin und ehemalige Schülerin von Anasias, und Tom Morell, Foodhunter und verzweifelter Vater einer, an multiresistenten Keimen erkrankten, Tochter, die sich nach ihrer zufälligen Begegnung gemeinsam auf die Suche nach dem vielversprechenden Medikament machen. Allerdings sind sie nicht die einzigen, die dieses Ziel verfolgen – und so beginnt ein existenzbedrohender Kampf gegen die Zeit…

Leseeindruck

Nicht nur das gewählte Thema, auch die Art und Weise wie wissenschaftliche Informationen und Fachbegriffe vermittelt werden, hat mir sehr gut gefallen. Viele mikrobiologische Zusammenhänge waren direkt verständlich für mich und durch die zusätzliche Möglichkeit, Fachbegriffe im Anhang nachzuschlagen, empfand ich die Beschreibungen durchgängig als sehr verständlich.

Außerdem hat mich die sehr facettenreiche, mehrperspektivische Darstellung der verschiedenen Figuren und Personengruppe beeindruckt, da dadurch deutlich wird, wie unterschiedlich Menschen auf extreme Ereignisse, wie z.B. eine plötzliche Pandemie, reagieren. Obwohl es sich hierbei um ein mögliches, hoffentlich nicht eintretendes Zukunftsszenario handelt, musste ich – bedingt durch Erfahrungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie - beim Lesen doch immer wieder innehalten, weil auch viele Anknüpfungspunkte zur heutigen Situation zu erkennen waren.

Ebenfalls sehr gelungen empfand ich den Erzählstil, der einerseits sachlich, andererseits aber genauso mitreißend war, sodass der Spannungsbogen bis zuletzt gehalten wurde.

Fazit

Aufgrund der nachvollziehbaren Rahmenhandlung, der charismatischen und authentischen Haupt- und Nebenfiguren und des mitreißenden Schreibstils ist „Probe 12“ ein unheimlich gelungener Wissenschaftsthriller für mich, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

Ich danke Lesejury, den Autorinnen und dem Verlag für dieses lesenswerte Rezensionsexemplar.