Rezension

Geisterhaftes Geheimnis Gangnams

Vertraute Welt -

Vertraute Welt
von Hwang Sok-Yong

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman von Hwand Sok-Yong befasst sich mit dem bedeutenden Thema der Müllentsorgung. Trotz seinem nüchternen Schreibstil, bleibt der Erzählstil poetisch, sensibel und mitfühlend. Es finden sich einige Euphemismen und Metaphern, die die Themen des Autors unterstreichen, in dem sie Menschen und Abfall miteinander vergleichen. Es gibt für das menschliche Altmaterial keine Wiederaufbereitungsanlage, so gibt es kein Entrinnen und sie bleiben auf der Müllhalde und bei ihrer vertrauten Welt. Die Welt wird von dem Autor als eine weitere Realität dieser Menschen beschrieben, und lässt den Leser gut eintauchen. Dieses Buch ist u.a. sehr kritisch, geht authentisch mit dem Thema um, und ist sehr gut strukturiert, d.h. die Geschichte gelangt zu einem guten Ende.

Es gab einige surreale Elemente, die ich in Ordnung fand. Das bedeutet, dass sie mich nicht aus der Geschichte genommen, aber auch nicht besonders mitgerissen haben. Falls jemand sich am Surrealismus stören sollte, sei hier eine Notiz.

Des Weiteren die Aspekte, die mich daran hindern, dem Buch eine bessere Bewertung zu geben. Neben einem Charakter, den ich sehr mochte, konnte ich nicht wirklich Bindungen zu den anderen Figuren aufbauen. Emotional war ich aufgrund der Protagonisten nicht involviert. Ich fand sie lediglich interessant, und wünschte, ich hätte mehr über sie erfahren auf einer tieferen Ebene. Neben den nicht sehr spannenden Figuren war die Handlung für mich nicht mitreißend genug. Die letzten Kapitel waren klasse, doch insgesamt war es nicht genug für ein fesselndes Leseerlebnis.

Zusammenfassend ist die Geschichte äußerst anregend gedanklich, doch fehlt ein gewisser Reiz.