Rezension

Erben des Schweigens

Erben des Schweigens - Sabine Dittrich

Erben des Schweigens
von Sabine Dittrich

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Jael Winterstein hat sich bisher kaum mit ihrer Vergangenheit beschäftigt, bis zu dem Tag, als sie bei einem Spaziergang einen alten jüdischen Friedhof entdeckt. Und da steht genau ihr Name drauf, sie hat genau den gleichen Namen ihrer Großmutter und bisher wusste sie nur, dass diese in Theresienstadt zu Tode kam.

Sie macht sich auf ihre Spuren und ihre Reise führt sie nach Prag.

Fazit:

 

Jael ist eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Doch mit der Entdeckung merkt man ihr an, dass sie nicht so weiter leben kann, sie muss mehr über ihre Vergangenheit, ihre Vorfahren erfahren.
Sabine Dittrich gelingt es mit Jael eine Hauptprotagonisten zu schaffen, die mir als Leser sofort sympathisch war. Sicherlich habe ich mich über einige ihrer Entscheidungen gewundert, doch genau das sind charakteristische Züge und in den Augen von Anderen erscheint dies mitunter wundersam. Denkt man als Leser jedoch mehr darüber nach bzw. versetzt sich in Jael, so kann man es mehr nachvollziehen.

Durch die Geschichte rund um Jael, habe ich einen tieferen Einblick über die Ereignisse zu Ende des 2. Weltkriegs in Tschechien erhalten und wie Menschen re(a)gieren, wenn ihnen Macht gegeben wird. Wie viele Leben sind damals durch die Judenvertreibung und später durch die Vertreibung der Deutschen frühzeitig beendet worden?

Dieses Buch hat mich dazu veranlasst mich mehr mit dem Thema auseinander zu setzen, einerseits weil meine Großeltern ebenfalls von der Vertreibung betroffen waren, ich mich leider nicht mehr mit ihnen unterhalten kann und zweitens lebe ich in der Grenzregion zu Tschechien.

Vielen Dank das ich dieses Buch lesen durfte.