Rezension

Gefühlvoll & tiefgründig. Ein tolles Debüt!

In Richtung Stoppelfelder -

In Richtung Stoppelfelder
von Lene Jansen

Erste Liebe - Verlust - Heimat - beste Freundin - Tod & Verlust - Bahnfahrt - Erinnerungen - Vergangenheit bewältigen - neue Hoffnung - warum Liebe scheitert - Jugenderinnerungen - Ende einer Beziehung

Mit dem Roman "In Richtung Stoppelfelder" ist der Autorin Lene Jansen ein sehr beeindruckendes Debüt gelungen. Ich hatte etwas leichtes, unterhaltsames erwartet und meine Erwartungen wurden positiv übertroffen. Denn unterhaltsam war es - aber auch überraschend tragisch und tiefgründig. Und dabei immer gut lesbar.

Dazu das Setting: Eine Fahrt im ICE von München nach Münster. Jule ist unterwegs zur Beerdigung ihrer allerbesten Freundin und entsprechend traurig. Da trifft sie im Abteil ausgerechnet auf ihren Ex-Freund Hannes, der sie vor 10 Jahren verlassen hat. Schlimmer kann es kaum sein. Werden die beiden sich endlich aussprechen? Oder sich anschweigen? Oder sich anschreien? Das werde ich jetzt nicht verraten. Nur soviel: Es werden viele Erinnerungen an eine vergangene Liebe aufkommen und es wird viele Überlegungen geben, was wann wie vielleicht schiefgelaufen ist. Und: Es wird immer wieder positive Elemente geben.

Eine rasante Fahrt im ICE, viele stimmungsvolle Erinnerungen und eine oft schonungslose Analyse, wie wenig perfekt das Leben manchmal sein kann. Das Buch regt also auch sehr zum nachdenken an.

Die Autorin kann schreiben und sie kann Timing. Traurige Passagen wechseln mit Aufheiterungen, negative Erinnerungen mit positiven Ausblicken. Sehr gekonnt. Etwas ähnliches habe ich bisher nur bei Jasmin Schreiber in "Marianengraben" erlebt. Und natürlich bei Benedict Wells... aber das ist jetzt doch noch etwas anderes.....

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, trotz der eigentlich sehr traurigen Grundhandlung. Zum Glück habe ich mich von der Beerdigungsgeschichte nicht abhalten lassen. Denn dann hätte ich ein tolles Debüt verpasst.