Rezension

Sehr angenehm kurze, schaurig schöne Geschichten.

Krasse Kurze -

Krasse Kurze
von Sascha Dinse

Sasche Dinse fasst in dieser Veröffentlichung auf nur 135 Seiten ganze 31 Kurzgeschichten zusammen, für die er sich im Vorfeld ein Limit von 1000 Wörtern gesetzt hatte. Inhaltlich bewegen sich die Geschichten auf einem Kontinuum zwischen klassischen Gruselgeschichten, verstörenden (Nahe-) Zukunftsvisionen und Science-Fiction.
Besonders der Genre-Mix führt dazu, dass man gern mal ein paar von den Geschichten am Stück liest, ohne sich zu langweilen oder dass es eintönig wird. Natürlich kommt es ab und an dazu, dass man Dinge liest, die man so oder so ähnlich schon einmal in anderen Büchern oder Filmen/Serien angetroffen hat. Dies stört jedoch nie, sondern führt maximal zu nostalgischen Momenten.
So abwechslungsreich die Geschichten inhaltlich sind, so treu bleibt sich der Autor bezüglich seines Erzählstils. Wir begleiten stets einen Ich-Erzähler in der Gegenwart bei seinen meist bizarren Erlebnissen. Das Schreiben des Autors ist dabei stets qualitativ hochwertig. Die Texte lesen sich gut runter, ohne dass es ihnen an Anspruch mangelt. Gerade die klassischen Horror-/Gruselgeschichten erinnern qualitativ an Edgar Allen Poe und stehen in meiner persönlichen Hitliste aller 31 Erzählungen ganz oben. Dabei gesellen sich zu den genannten Genres manchmal auch dunkel-romantische Elemente. Horror wird hier auch eher subtil oder durch bizarre Plots hergestellt, Splatterelemente nutzt der Autor nur sehr selten und gut dosiert.
Insgesamt ist dieses sehr solide Buch allen Freunden des gediegenen Horrors zu empfehlen, die es abwechlungsreich wie zum Beispiel bei "Love, Death & Robots" und Ähnlichem mögen. Die Leser müssen auch nicht zu hart gesotten sein, um diese Sammlung zu genießen, da sich die blutigen Stellen an einer Hand abzählen lassen... je nachdem wie viele Finger diese Hand noch hat. ;)