Rezension

Sinnestäuschung?

Derselbe Tag im Dezember -

Derselbe Tag im Dezember
von Nena Siara

Bewertet mit 4 Sternen

Elsa, Gesangsstudentin und von Geburt an blind, lernt auf einem Flug von New York in ihre Heimatstadt Paris den Blogger Kit kennen. Er zeigt keinerlei Berührungsängste, im Gegenteil – Kit eröffnet Elsa eine neue Welt, indem er ihr alles in den schönsten Farben beschreibt. Aber auch wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen, scheint es keine gemeinsame Zukunft für die beiden geben zu können, denn Kit stammt aus Haiti. Außerdem ist Elsa sich nicht sicher, ob er wirklich echte Gefühle für sie hegt. Um das herauszufinden, beschließen sie, sich genau ein Jahr später am Eiffelturm wiederzutreffen.  Alles scheint perfekt zu sein, aber dann überschattet ein unvorhergesehenes Ereignis das junge Glück und stellt Elsa vor eine harte Probe…

Wunderbar sensibel beschreibt Nena Siara das Leben aus der Sicht der blinden Elsa. Man lernt viel über das Leben und die Handicaps, mit denen Blinde jeden Tag aufs Neue konfrontiert werden. Elsa selbst stehe ich von ihrem Verhalten her mit gemischten Gefühlen gegenüber. Denkt man mitunter, sie sei bereits sehr erwachsen, kommt Elsa einem im nächsten Augenblick extrem kindlich vor. Bei Lebensmittelschlachten hört bei mir leider der Spaß auf. Ihre Eltern hingegen fand ich vom ersten Moment an total sympathisch, auch wenn ihr Vater als Polizist gerne die Kontrolle über alles hat. Kit mag ich auch, allerdings ist er eigentlich schon wieder zu nett und gut für diese Welt. Im Unterschied zu ihm ist es die Geschichte selbst aber nicht, diese gleicht eher einer Achterbahnfahrt. Das Buch ließ sich gut und relativ zügig lesen und trieb mir auch des Öfteren Tränen in die Augen.  Das Cover passt gut zur Story und hat mich perfekt darauf eingestimmt.