Rezension

16 Fall für Eve Dallas: solide, interessanter Plot, aber mir hat die Spannung gefehlt

Der Hauch des Bösen - J. D. Robb

Der Hauch des Bösen
von J. D. Robb

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Romantickrimi „Der Hauch des Bösen“ wurde von Nora Roberts geschrieben und unter ihrem Pseudonym J.D. Robb veröffentlicht. Bei dem Buch handelt es sich um den 16 Fall der Eve Dallas Reihe. Bei vorherigen Büchern habe ich immer dringend empfohlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber nun ist dies nicht mehr notwendig. Dieses Buch ist am 13.07.2009 im Blanvalet Verlag erschienen und umfasst 575 Seiten. Wie auch die anderen Bücher der Reihe wurde auch dieses in der dritten Person Singular, hauptsächlich aus der Sicht von Lieutenant Eve Dallas, geschrieben.

 

Achtung in diesem Buch wird es für Leser, welche die vorherigen Bücher nicht kennen einen kleinen Spoiler geben.

 

Die Starreporterin Nadine von Channel 75, welche zudem Eves Freundin ist, bekommt einen Brief sowie einige Fotos zugeschickt. Der Brief ist schon abstoßend und gleichzeitig mysteriös, vor allem jene Zeilen „sie war die Erste und ihr Licht war rein“ wie auch „und wir werden alle ewig leben.“ Einige Fotos wirken als ob ein Spanner diese von der jungen Frau aufgenommen hat. Doch das letzte Foto ist sehr professionell und auf dem ersten Blick sieht man ein wunderschönes Model, aber auf den zweiten Blick erkennt man die leblosen Augen. Die Leiche der jungen Frau wird dann auch sehr bald in einem Recycling-Container gefunden.

Ich fand den Plot interessant und wusste nie ob ich Mitleid mit dem verrückten Täter haben sollte oder ihn für böse halten sollte. In beiden Sichten habe ich Eve die Daumen gedrückt, dass sie ihn bald findet. Nur langsam kam ich der Mission des Mörders auf die Spur, aber nur dank Eves Gedankengänge, denn darauf wäre ich nicht von alleine gekommen. Bis zur Nennung seines Namens kam ich nicht auf den Täter und dafür ziehe ich meinen imaginären Hut vor der Autorin, denn so etwas macht für mich einen guten Krimi aus. Die Mission ist zwar ziemlich verrückt, aber dennoch zieht sich ein logischer roter Faden durch den Plot.

 

Eve hat mich ziemlich überrascht. Zwar ist sie immer noch die taffe Polizistin, welche unbedingt Gerechtigkeit für die Opfer will, aber zugleich wird sie normaler, menschlicher. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie nicht mehr so häufig von den Alpträumen aus ihrer Kindheit verfolgt wird, obwohl es einen gibt der mir ziemlich unter die Haut ging. Normalerweise hilft ihr Ehemann Roarke, der sehr reich und mächtig ist, ihr bei ihren Fällen. Doch diesmal kommt er durch Zufall einem Geheimnis aus seiner eigenen frühsten Vergangenheit auf die Spur und ich muss sagen, dass mich dieser Teil der Geschichte sehr berührt hat.

Peabody und McNab sind endlich ein Paar, darauf habe ich ja schon sehr lange gewartet. Die Nebencharakter, welche ich schon länger kenne, sind auch aufgetaucht, was mich gefreut hat. Diesmal war jedoch kein Nebencharakter dabei der deutlich herausgestochen hat wie im letzten Buch, aber dies hat mich nicht gestört.

 

Was mich jedoch gestört hat und weshalb ich einen halben Stern abziehe, ist die fehlende Spannung. Erst gegen Ende kommt der Nervenkitzel dazu und die Geschichte nimmt rasant Fahrt auf. Die Morde sind schrecklich und es tut mir leid um die Opfer, aber der Krimi ist eher dahingeplätschert als das er spannend war. Gut fand ich jedoch, dass das perfekte Paar Eve und Roarke auch mal Probleme miteinander hatte, denn bisher war es mir trotz dem Tempo der Beziehung einfach zu glatt, zu perfekt. Das Buch lässt sich nach wie vor flüssig lesen und ich liebe den Schreibstil der Autor, denn dieser kann mich tief in die Geschichte hineinziehen, so dass ich das Gefühl habe tatsächlich mit Eve auf Tätersuche zu gehen. Das Buch spielt im Jahr 2059 in New York, aber inzwischen kenne ich die Zukunft schon ziemlich gut, so dass es für mich keine Überraschungen mehr gab.

 

Für mich das Buch ein guter, solider Romantickrimi mit weniger Sex als sonst und einem Täter, der mich überraschen konnte, aber mir hat die Spannung und der Nervenkitzel im größten Teil des Buches gefehlt.