Rezension

19 zauberhafte Briefe

Dein Herz vergisst nicht - Jodi Perry

Dein Herz vergisst nicht
von Jodi Perry

Bewertet mit 4 Sternen

„Dein Herz vergisst nicht“ ist ein sehr emotionaler und märchenhafter Roman der australischen Autorin Jodi Perry.

Jemma und Braxton verbindet eine ungewöhnlich tiefe und innige Liebe. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit, seit einem 19. Januar und haben 19 Jahre später geheiratet. 19 Tage nach ihrer Hochzeit kommt es zu einem schrecklichen Autounfall und Jemma fällt ins Koma. Als sie aus diesem erwacht, kann sie sich an nichts erinnern – nicht an Braxton, nicht an ihre Gefühle füreinander, nicht an ihr gemeinsames Haus, nicht an ihre Eltern – ihre Vergangenheit ist komplett gelöscht. Braxton ist verzweifelt und versucht alles um Jemma wieder für sich zu gewinnen.

Der Schreibstil von Jodi Perry ist einfach wundervoll, so leicht und flüssig, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Sie versteht es durch Worte zu berühren und die Atmosphäre der jeweiligen Situation zu vermitteln.

Die Liebe zwischen Braxton und Jemma wird von Anfang an so gefühlvoll beschrieben, dass man direkt merkt, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Aber nicht nur ihre Liebe ist außergewöhnlich, auch die von Jemmas Großeltern und ihren Eltern Christine und Stephen ist bzw. war ungewöhnlich tief. Allerdings haben sich Christine und Stephen inzwischen getrennt und es fällt Christine selbst im Krankenhaus direkt nach Jemmas Unfall schwer sich Stephen gegenüber normal zu verhalten.

Die Abschnitte sind im Wechsel aus Jemmas und Braxtons Perspektive geschrieben, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den Briefen, die Braxton Jemma - in der Hoffnung ihrer Erinnerungen wiederzubeleben - schreibt. Diese 19 Briefe sind einfach nur zauberhaft. Braxton versteht es genau die richtigen Worte zu treffen und hat mich mit seinen Erinnerungen immer wieder zu Tränen gerührt.

Obwohl mich die Geschichte und die Liebe der beiden total verzaubert hat und die Charaktere authentisch und lebendig wirken, wäre es schön gewesen noch ein wenig mehr zu erfahren. Mir fehlten nähere Informationen zu Jemmas Amnesie und auch weitere Menschen außer ihrer besten Freundin Rachel und Braxtons Freund und Geschäftspartner Lukas tauchen kaum auf.

Der 19. Brief und die immer wiederkehrende Zahl 19 hatte fast etwas Märchenhaftes, genau wie ich vieles in der Liebe zwischen Jemma und Braxton als ziemlich märchenhaft empfunden habe. Aber mir gefiel dieses Märchen, Lesestoff zum Träumen, der allerdings viele Aspekte einfach ausgeblendet hat, wodurch es zu einer sehr leichten Lektüre wird, die mir vermutlich nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben wird – schöne Unterhaltung für den Augenblick.