Rezension

1923 - Ein Schicksaljahr für die deutsche Demokratie

1923 -

1923
von Mark Jones

1923 - ein besonderes Jahr für die junge deutsche Demokratie der Weimarer Republik. Ein Jahr der Krisen: Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen, drastischer Anstieg der Inflation in Deutschland, aus den vorgenannten Ereignissen und der Politik des Widerstand hervorgerufene Wirtschaftskrise, Hitler-Putsch. Scheitert die junge Demokratie in Deutschland bereits nach fünf Jahren?

Mark Jones, ein junger Historiker mit Spezialisierung auf die deutsche Politik im 20 Jahrhundert nimmt das Krisenjahr 1923 genau unter die Lupe. Er schildert (streng chronologisch) die wesentlichen Ereignisse des gesamten Jahres und nimmt die Leserschaft mit auf eine spannende Reise.
Beginnend mit dem Mord am deutschen Außenminister Walter Rathenau im Juni 1922 durch ein Attentat, schildert er die Krisen, die Deutschland, seine Bevölkerung und deren Politiker im Krisenjahr zu bestehen hatten. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen zu Beginn des Jahres, die sich hieraus ergebenden Unwägbarkeiten in wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht, national und international, stellen den Kern der historischen Betrachtungen dar.
Ein dramatisches Jahr für Deutschland, seine europäischen Nachbarn und die Siegermächte des Ersten Weltkriegs insgesamt.

Wohin steuert die junge Weimarer Republik, die erste Demokratie auf deutschem Boden? Im Jahre 1923 eine bange Frage, denn die Demokratie droht bereits früh zu scheitern - aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mark Jones verfasste eine gut lesbare historische Betrachtung, die der Leserschaft eine detailgetreue Schilderung der Abläufe ebenso präsentiert, wie eine Fülle -teils bislang nicht bekannter- Fakten. Auch wenn die Demokratie durch das Aufkeimen nationalistischer, antidemokratischer Strömungen in schweres Fahrwasser gerät und droht, zu scheitern - die Demokratie setzt sich durch, allen negativen Begleitumständen zum Trotz. Nach Meinung des Autoren ein denkwürdiger Anlass, der keinesfalls in Vergessenheit geraten sollte und den es gilt einen besonderen Platz zu bewahren.
Ich kann mich dieser Sichtweise nur anschließen und empfehle kann eine Lektüre dieses Buches uneingeschränkt anraten!