Rezension

1964 in den USA, Vietnam und Deutschland

Mehr als nur ein Traum - Elisabeth Büchle

Mehr als nur ein Traum
von Elisabeth Büchle

1964. Wärend in Deutschland sich das Land langsam von den Schrecken der Nazizeit erholt, gibt es im Süden der USA Proteste angeführt von Martin Luther King gegen die Diskriminierung schwarzer Bürger. Doch die jahrhundertealten Traditionen sitzen tief und hinter bürgerlicher Fassade verstecken sich oft Menschen, die dem Ku-Klux-Klan angehören. In Vietnam spitzt sich die Lage immer mehr zu und es läuft auf einen Krieg zwischen Nord- und Süd-Vietnamesen heraus, in den auch die USA hineingezogen werden. In dieser spannenden Zeit und an diesen drei Arten spielt der Roman "Mehr als nur ein Traum" von Elisabeth Bühler. Wie schon die anderen Romane dieser Autorin erwartet die Leserinnen und Leser auch hier wieder eine spannend zu lesende Geschichte mit Tiefgang. Die Hauptperson, die junge Fotografin Felicitas, zieht von Deutschland nach Amerika weil sie in einem kleinen Ort in Mississippi das Haus einer entfernten Verwandten geerbt hat. Sie möchte dort ihr neues Leben aufbauen und als Fotografin arbeiten. Doch nicht jeder kommt mit ihrer sympathisch schusseligen Art zurecht. Denn sie macht keine Unterschiede zwischen den Weißen in der Stadt und den Schwarzen die im Dorf leben und ausgegrenzt werden. Als bei einem Unfall ein schwarzer Junge ums Leben kommt und nicht klar ist, wer der Schuldige ist, kocht die Gewalt in dem kleinen Ort hoch und Felicitas ist mittendrin. "Mehr als nur ein Traum" ist eine Geschichte die durchweg fesselnd zu lesen ist, flüssig geschrieben, mit interessant und authentisch gezeichneten Charakteren und einer Handlung voller Überraschungen. Ganz nebenbei werden die damalige Zeit, die Kulturen und die unterschiedlichen Denkweisen lebendig dargestellt. Ich gebe dem Buch meine absolute Leseempfehlung.