Rezension

1989 - ein Sommer in der DDR: Bericht aus der Vergangenheit

Schneckenmühle - Jochen Schmidt

Schneckenmühle
von Jochen Schmidt

1989 - es ist Sommer und der vierzehnjährige Jens fährt zum wiederholten Male in das Feriencamp "Schneckenmühle" in der DDR. Doch dieses Jahr wird das letzte sein, denn im nächsten Jahr ist er zu alt. Ihn erwartet ein Sommer voller Abenteuer. Man spielt Skat, Tischtennis, Fussball, findet neue Freunde und erste Bekanntschaften mit Mädchen werden geschlossen.
Jens nimmt den Leser mit auf eine Reise in das Jahr 1989 und man erlebt eine Zeit im Feriencamp "Schneckenmühle", die nicht nur durch Ausflügen, Wanderungen und anderen gemeinsamen Aktivitäten gezeichnet ist, sondern auch von Erlebnissen der Vergangenheit geprägt ist. Er macht oft und schnell Gedankensprünge, sodass der Leser ab und an nicht weiß, ob Jens das Erzählte gerade erlebt oder aber bereits in den Jahren davor erlebt hat. Nebenbei erfährt man viel über die DDR und sein Leben zu Hause bei seinen Eltern, da Jens zu vielen Gegenständen Geschichten oder Erklärungen einfallen. Ein roter Faden zeichnet sich jedoch erst im letzten Drittel des Buches ab, als Jens sich mit Peggy anfreundet. An dieser Stelle hat auch mich das Buch endlich gepackt....
Für meinen Geschmack ist der Höhepunkt des Buches jedoch viel zu spät angesetzt, sodass ich vorher oft das Buch aus der Hand gelegt habe und doch erst noch was anderes gelesen habe. Auch der Sprachstil, an den man sich zwar nach und nach etwas gewöhnt, hat mir ein paar Probleme gemacht. Durch die vielen Gedankensprünge und den hektischen und abgehakten Schreibstil war das Lesen teilweise sehr anstrengend. Zudem hat mich die alte Rechtschreibung gestört, die der Autor wahrscheinlich so verwendet hat, wie sie 1989 war. Aber mich hat sie verwirrt, weil ich mit der neuen Rechtschreibung aufgewachsen bin.

Fazit: Ein Buch, welches sicherlich Erinnerungen an die DDR weckt. Würde es daher den jenigen empfehlen, die selbst  in einem Feriencamp der DDR gewesen sind. Für jemanden, der jedoch kaum Berührungspunkte mit der Zeit hat, ist es etwas schwieriger alles nachzuvollziehen.