Rezension

2-3 Sterne, zum Teil spannend, zum Teil nicht ordentlich durchdacht

Höllenkönig - James Abbott

Höllenkönig
von James Abbott

Puh, dieses Buch ist eigne ganz schöne Mogelpackung und ich finde, dass sich Penhaligon damit keinen Gefallen getan hat – v.a. mit dem seeehr irreführenden Klappentext. Laut diesem geht es ja um den Höllenkönig, der in dem todbringendsten aller Gefängnisse, der Höllenfeste, sitzt und sich sogar freiwillig gefangen nehmen ließ. Daran ist meiner Ansicht nach eigentlich alles falsch.

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich so ein fieses Gefängnis wie Crematoria aus „Riddick“ erwartet habe. Also so richtig brutal, abgelegen und gemein. Nun, es ist zwar recht abgelegen, aber irgendwie doch nicht zu abgelegen, denn es kommt ja regelmäßig Versorgung usw. Und so richtig fies fand ich es auch nicht. Ja, die Insassen hatten keine Betten und es gab Bandenkriege. Aber da waren selbst die Kerker im Mittelalter gefährlicher. Und vor allem ausbruchssicherer. Beim Lesen des Ausbruchs kam es mir so vor, als wäre es wie eine Burg, im Keller sitzen die Insassen und dann marschieren sie halt einfach raus, ein paar Mauern, ein Hügel und das wars. Ich war wirklich mega enttäuscht, v.a. der der Höllenkönig nach 10% des Buches bereits ausgebrochen war. Wenn man sich den englischen Klappentext anschaut, merkt man, dass es um eine ganz andere Geschichte geht und die angebliche Höllenfeste eigentlich nur für die Anfangsszene wichtig ist. Freiwillig hat sich der Höllenkönig dort übrigens auch nicht hinein begeben, denn es handelte sich lediglich um eine nette Geste des Herrschers – seine Kameraden wurden nämlich aufgrund eines vermeintlichen Verbrechens zum Tode verurteilt.

Der Grund, warum Xavier dort einsitzt, ist allerdings schon interessant, denn es hat sich damals eine Intrige ereignet, die nun einige Jahre später das gesamte Königreich in den Abgrund zu treiben droht. Daher scharrt Xavier ca. 50% des Buches Anhänger um sich, rüstet sich für den Kampf und plant seine Rache. Dieser Part hat mir recht gut gefallen und ist insgesamt noch für eine knappe 3-Sterne-Bewertung verantwortlich. Das Ende fand ich dann wieder recht schwach und ich finde, ohne groß zu spoilern, dass diese Voldirik – fiese Wesen, die ihre eigene Agenda haben – der Geschichte nicht gut getan haben. Eine schöne, fiese Intrige von ein paar Leuten und ein Rachefeldzug wären meiner Ansicht nach eine runde Sache gewesen. So wurde irgendwie zu viel gewollt und der Autor hat sich in der Auflösung etwas verzettelt. Ebenfalls kritisiere ich noch das Magie-System der Hexen, denn auch hier gab es zu viel Kuddelmuddel. Wer nun was kann und wie viel, wozu es so viele Farben bei den Hexen gibt, warum manche oller sind als andere und warum sie generell zum Teil gefürchtet werden, war alles etwas wischi waschi. Insgesamt also eine recht unrunde Geschichte, die viele Spannungsmomente hatte, aber auch einige, nicht ganz durchdachte Fantasy-Elemente und Handlungsstränge. Daher meine Entscheidung für 2-3 Sterne auf das Gesamtpaket.