Rezension

20 Punkte

Frühling, Sommer, Herbst und Tod - Stephen King

Frühling, Sommer, Herbst und Tod
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich müsste dieses Buch zwanzig Punkte kriegen, denn es sind vier Geschichten und ich würde gerne jede davon mit 5 Sternen bewerten.

 

Die Verurteilten (in meiner früheren Ausgabe hieß es glaube ich noch „Frühlingserwachen“)/Pin-up

Dies ist die Geschichte eines höchst ungewöhnlichen Gefängnisausbruchs. Andy Dufresne wird unschuldig verurteilt, seine Frau und ihren Liebhaber erschossen zu haben. Seine Geschichte wird erzählt von Red. Er ist in diesem Gefängnis, der alles besorgen kann und über die Jahre werden die zwei Freunde. Red erzählt alles, soweit es ihm bekannt ist – die heiteren wie die dunklen Moment während Andys Zeit im Gefängnis.

Diese Geschichte ist etwas anders als man es von Stephen King kennt. Das Grauen, das in Erscheinung tritt ist sehr real. Es tritt auf in Form von Gefängnisdirektoren, Wärtern und anderen Häftlingen. Das Grauen innerhalb der Gefängnismauern hat nichts übernatürliches, sondern besteht einfach nur in den Menschen die dort leben und arbeiten und die so sind wie sie sind.

Andys Leidensgeschichte geht einem sehr nah, denn da sein guter Freund Red die Geschichte erzählt – und so wie er sie erzählt – hat man beim Lesen selber das Gefühl gut mit Andy befreundet zu sein. Und umso mehr Spaß hat man auch an den amüsanteren Episoden – und natürlich seiner Flucht. Wobei es da noch nicht mal die Flucht als solche ist…

(Diese Geschichte wurde auch schon unter dem Titel „Die Verurteilten“ mit Tim Robbins und Morgan Freeman verfilmt. Einer meiner Lieblingsfilme. :-)  )

 

Sommergewitter/Der Musterschüler

Die Geschichte eines Jungen, der in seinem Heimatort einen Alt-Nazi entlarvt. Doch statt ihn der Polizei zu melden erpresst er ihn. Er will Geschichten über das Lager, in dem der alte Mann Kommandant war, und die Vorgänge dort hören. Doch mehr und mehr verliert der Junge sich in den Erzählungen des Alten und so kommt es, dass sie schließlich sogar aufeinander angewiesen sind.

Hat am Anfang noch der Junge den Alten in der Hand, entwickelt sich im Verlauf der Geschichte ein Psycho-Krieg zwischen den beiden, der auch noch dadurch genährt wird, dass jeder von den beiden auch noch mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat.

 

Herbstsonate/Die Leiche

Eigentlich weder Horrorgeschichte noch ein Thriller, sondern eher so etwas wie eine Abenteuergeschichte über vier (junge) Jugendliche, die sich auf die Suche nach der Leiche eines gleichaltrigen Jungen machen. Dabei müssen sie nicht nur teilweise wirklich gefährliche Episoden überstehen, sondern sind in gewisser Weise auch auf dem Weg zu sich selbst.

(Verfilmt unter dem Titel „Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers“ mit Kiefer Sutherland sowie einem jungen Whil Wheaton (besser bekannt aus Star Trek TNG) und einem jungen und pummeligen Jerry O’Connell (besser bekannt aus „Sliders – Das Tor in eine fremde Dimension“ und „Crossing Jordan“.))

 

Ein Wintermärchen/Atemtechnik

Eine wirkliche Gruselgeschichte – und doch anders als andere Horrorromane von S.K. – über ein junge Frau, die ihr Kind zur Welt bringen will, ganz gleich, was geschieht. Zugleich handelt die Erzählung aber auch von einem Klub, in den der Rechtsanwalt David Adley eines Tages von seinem Chef eingeladen wird und in dem dann eines Abends, kurz vor Weihnachten, die Geschichte der besagten jungen Frau erzählt wird.

 

Jede dieser vier Geschichten zeigt eine jeweils etwas andere Seite als die, die man bereits aus solchen Romanen wie z.B. „Friedhof der Kuscheltiere“, „Shining“ oder „Christine“ kennt. Und auch wenn die Geschichten nicht so gruselig sind wie man es sonst von S.K. kennt (außer vielleicht die letzte), so ist doch jede einzelne der vier Erzählungen auf ihre Weise überaus spannend. Und eigentlich hätte jede der vier Geschichten JEWEILS 5 Punkte verdient. :-)