Rezension

2000 Jahre Ostsee

Die Ostsee -

Die Ostsee
von

Beschreibung:
Das große literarische Standardwerk zur Ostsee: 128 Texte aus 2000 Jahren über Städte und Inseln, Reisen, Handel, Kriege, Liebe und Leben am und auf dem Meer. Autorinnen und Autoren aus 2000 Jahren erzählen und berichten von Reisen an Land und übers Meer, von Hansestädten und Dünenlandschaften, Geschichten und Geschichte, Schlachten und Schicksalen, florierendem Handel und Strandspaziergängen. Ein einzigartiges Buchprojekt über die Ostsee und alle angrenzenden Länder.

Der Herausgeber:
Klaus-Jürgen Liedtke ist freier Schriftsteller und Übersetzer aus dem Schwedischen und Dänischen. Er erhielt zahlreiche Stipendien und renommierte Preise, wie drei Preise der Schwedischen Akademie und den Paul-Celan-Preis 2005. Im Jahr 2008 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seit 2010 gibt er die mehrsprachige virtuelle Ostseebibliothek Baltic Sea Library heraus. Im März 2018 erschien der autobiografische Roman Nachkrieg und die Trümmer von Ostpreußen in der Anderen Bibliothek.

Meine Meinung:
128 Texte werden in dem außergewöhnlichen Band vereint. Sie alle haben etwas gemeinsam: Die Ostsee - das Baltische Meer, das zum Träumen einlädt, an dem sich natürlich auch Historisches abspielt, das von Liebe, Krieg, Reisen und Emotionen erzählt. Die Berichte und Geschichten lassen den Leser an 2000 Jahren teilhaben, die durch alle Facetten dieses Lebensraumes führen. Städte werden besucht, Kriege ausgefochten, Landschaften vor dem geistigen Auge geformt und die ewige Liebe zum Meer gepriesen.

Vielfältig und abwechslungsreich ist das Buch gestaltet. Nicht nur Erzählungen, sondern auch Gedichte und Romanauszüge zum Beispiel, aber noch vieles mehr, machen es zu etwas Besonderem.
Ankunft und Aufbruch, Wahre und erfundene Reisen, Historien und Schlachten, Hart am Wasser, Städte am Meer, Provinzen, Inseln und Peripherien sind die Hauptthemen, in denen sich die einzelnen Texte jeweils finden.
Dabei tauchen aus dem Meer der Geschichten berühmte Namen wie Bertold Brecht, Selma Lagerlöf, Fjodor Dostojewski, Theodor Fontane oder Thomas Mann auf. Aber auch unbekanntere Stimmen finden Gehör.
Man reist durch die Zeit bis in Heute und überwindet so manche Grenze, bekommt Fernweh und erlebt Schlachten, die vieles für immer veränderten.
Viele Erst- und Neuübersetzungen sind ebenfalls in dem länderübergreifenden Projekt enthalten.

Ich finde die Gestaltung auch sehr ansprechend. Das Buch besitzt ein großes Format mit geprägtem Einband und Halbschlaufe. Es ist zweifarbig im Druck.
Zu den wechselnden Hauptthemen gesellt sich am Anfang des entsprechenden Abschnitts eine Karte, auf der man nicht nur durch den Titel, sondern auch durch diese selbst schon fasziniert auf die nun kommende Thematik gespannt ist.
Im Anhang finden sich außerdem noch die biographischen Bezüge zu den Autoren und Autorinnen.

Für alle Ostseeliebhaber und Leser der gehobenen Literatur.

5 Sterne.