Rezension

2,5 Sterne für eine Geschichte, die zu viel Drama beinhaltete und das Potential nicht genutzt hat

Thoughtless - S.C. Stephens

Thoughtless
von S.C. Stephens

Bewertet mit 2.5 Sternen

Auf "Thoughtless: Erstmals verführt", dem ersten Band der "Thoughtless"-Trilogie von S.C. Stephens, war ich schon sehr gespannt, denn ich hatte das Buch bereits seit einigen Monaten auf der Wunschliste und war von daher besonders froh, dass ich das Buch bereits vor dem offiziellen Erscheinungstermin lesen durfte. Meine Erwartungen waren hoch, von daher habe ich mich direkt dem Buch gewidmet, muss aber leider zugeben, dass ich am Ende doch sehr enttäuscht gewesen bin, da das Buch und ich so gar nicht zueinander passen wollten.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass die Geschichte wirklich hätte gut werden können, nur leider hat die Autorin das hier durchaus vorhandene Potential einfach nicht genutzt. Man lernt die Figuren zwar gut kennen, allerdings sind sie alles andere als gut ausgearbeitet, da sie ständig widersprüchlich agieren, unsympathisch wirken und dabei das berühmte gewisse Etwas gefehlt hat. Die Dialoge sind in Ordnung, allerdings auch keine großen Kracher. Dennoch liest sich die Geschichte durchaus leicht und flüssig. Hier wird zwar zum Teil auch eine sehr blumige Sprachige verwendet, die für mich nicht so ganz zum Genre passen wollte, aber da konnte ich doch zum Großteil drüber hinwegsehen.

Mein ganz großes Problem ist jedoch, dass in der Geschichte schlicht und ergreifend kaum etwas passiert ist. Natürlich, hier gibt es ein einziges Liebeschaos mit jeder Menge Tränen, Dramen und Schuldgefühle, aber eine wirkliche Handlung, die den Leser mitreißt, konnte ich hier einfach nicht vorfinden, da der Fokus einfach zu sehr auf Kiera und ihre täglichen Dramen fixiert ist. Hätte die Geschichte hierbei mehr zu bieten gehabt, hätte diese mir sicherlich deutlich besser gefallen.

Kiera gehört zu der Art Buchfigur, die mir leider durchweg auf die Nerven ging und mir der ich leider absolut nicht warm wurde. Am Anfang hatte ich noch große Hoffnungen in sie, denn in den ersten zwei bis drei Kapiteln fand ich sie noch ganz nett, sobald sie mit ihrem Freund Denny jedoch endgültig in Seattle angekommen ist, war sie stellenweise schon schwer zu ertragen, da sie zum einen sehr sprunghaft agiert und zum anderen immer mehr zur Dramaqueen wird, die ständigen Schuldgefühlen ausgesetzt ist und sich für ihr Verhalten oftmals bemitleidet. Denny fand ich dagegen ganz okay, allerdings war sein Verhalten ebenfalls oftmals nur schwer zu ertragen, da er plötzlich von einem eigenständigen Mann zu einer Memme wird, die alles mit sich machen lässt. Kellan, Dennys langjähriger Freund, spielt in der Geschichte mehr oder weniger den Bad Boy, der für die Musik lebt und natürlich auch Kiera begehrt, obwohl diese mit Denny zusammen ist. Dass hierbei das Chaos vorprogrammiert ist, dürfte klar sein.  

Die Liebesgeschichte, bzw. eher die Dreiecksgeschichte, ist ein einziges Wirrwarr, das mir unglaublich schnell auf die Nerven ging. Ich habe auf eine Geschichte gehofft, bei der ein stetiges Kribbeln ausgelöst wird, mit romantischen und vielleicht auch witzigen Momenten, doch leider gab es hier fast ausschließlich nur dramatische Momente und Probleme, die normalerweise binnen fünf Minuten hätten gelöst werden können. Es ist mir durchaus klar, dass bei diesem Genre eine Portion Drama immer garantiert ist, allerdings war es mir hier zu viel. So macht eine Liebesgeschichte wahrlich keinen Spaß, sehr schade!

So negativ meine Meinung auch klingen mag: Ich denke, dass viele Leser durchaus ihren Spaß an dem Buch haben können, denn man erkennt hierbei schnell, dass sehr viel Potential vorhanden ist, dieses jedoch (noch) nicht genutzt wurde. Obwohl ich mit den Figuren absolut nicht warm wurde, möchte ich aber dennoch den zweiten Band lesen, denn ich denke, dass die Figuren, noch eine große Weiterentwicklung hinlegen können.

Das Cover ist jedoch wunderschön und passend zum Genre. Besonders die sinnliche Haltung passt gut zu den Figuren, sodass es mir gut gefallen hat. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls stimmig und hat mich direkt angesprochen. Umso enttäuschender, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.

Obwohl der erste Band der "Thoughtless"-Trilogie jede Menge Potential besitzt, wurde dies leider nicht genutzt, sodass das Buch leider zu einer großen Enttäuschung für mich wurde. Ein zu blumiger Schreibstil und unsympathische Figuren haben ebenfalls nicht dazu beigetragen, mich in dieses Buch zu verlieben. Sehr schade!