Rezension

3. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe

Tiefe Wunden - Nele Neuhaus

Tiefe Wunden
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Im Mai 2007 wird der 92-jährige David Josua Goldberg ermordet, ja förmlich hingerichtet. Er starb durch einen Genickschuss. Die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff stehen vor einem Rätsel, denn augenscheinlich hatte der alte Mann keine Feinde, ja eher im Gegenteil, er war ein geachtetes Mitglied der Gesellschaft, der lange Jahre in den USA gelebt hat und sich erst vor wenigen Jahren entschloss, seinen Lebensabend in seiner Heimat zu verbringen. Bei der Obduktion stellt sich jedoch Unglaubliches heraus: David Goldberg hatte eine Blutgruppentätowierung, wie sie fast alle Angehörige der SS hatten. Wer war der Mann wirklich?

 

Kurz darauf verschwindet eine alte Frau aus einem Seniorendomizil. Ihre Leiche wird kurz darauf gefunden, auch sie wurde durch einen Kopfschuss getötet. Dann geschieht ein dritter Mord. Auf den ersten Blick haben die Opfer nichts gemeinsam, außer, dass sie alle schon sehr alt waren. Auch wenn die Ermittler noch nicht wissen, was hinter der Mordserie steckt, doch sie wissen, dass alles auf einen Tag im Januar 1945 zurückzuführen ist, denn eine Zahl, die der Täter an allen Tatorten zurückgelassen hat, lässt darauf schließen.

 

Die Frage ist nur, wer hatte ein Motiv, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, zu dem die Opfer jederzeit eines natürlichen Todes hätten sterben können, diese jetzt zu töten und dann auch noch durch Genickschüsse? Welches Geheimnis verband die drei Opfer und wer ist noch involviert? Dann überschlagen sich die Ereignisse ...

 

 

3. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe! Der Plot wurde realistisch und tiefgründig erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin es schaffte, eine Brücke bis in das Jahr 1945 zu schlagen und dort das eigentliche Motiv für diese Mordserie, die erst im Jahr 2007 zur Erfüllung kommt, anzusiedeln. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Nach wie vor bin ich kein Fan von Oliver von Bodenstein, der mir immer noch zu glatt ist. Pia hingegen hat mich in diesem Band wieder in Entzücken versetzt, denn gerade hier habe ich gemerkt, mit wie viel Herzblut sie hinter das Geheimnis um diesen Januartag im Jahr 1945 kommen will. Den Schreibstil empfand ich als sehr fesselnd erarbeitet, sodass ich zwischendrin schon einige Nöte hatte, mich auch nur kurzfristig von dem Buch zu lösen. Auf die Nachfolgebände bin ich auf jeden Fall schon sehr gespannt.