Rezension

3. spannender Grenzfall

Grenzfall - In der Stille des Waldes -

Grenzfall - In der Stille des Waldes
von Anna Schneider

Bewertet mit 4 Sternen

Im dritten Fall der grenzüberschreitenden Reihe ,,Grenzfall“ mit dem österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer und der deutschen Oberkommissarin Alexa Jahn geht es recht gruselig zu.

Bernhard Krammer wird zu einer Baustelle in Tirol gerufen. Dort wurden bei Baggerarbeiten zwei präparierte Dachse gefunden – ausgestopft mit Babykleidung. Eigentlich ist das ja kein Fall für einen Chefermittler. Doch schon bald ergeben sich Hinweise, dass der Fund mit dem Tierpräparator Fichtner zu tun hat. Er verschwand vor Jahren zusammen mit seinem Sohn,

Zudem benimmt sich Krammers Kollegin Roza sehr merkwürdig. Sie wird offenbar bedroht, will aber absolut nicht darüber reden, und schon gar nicht mit ihrem Kollegen Krammer.

Währenddessen soll sich seine Tochter, von deren Existenz Krammer bis vor Kurzem noch nichts wusste, eigentlich von ihrem letzten Fall erholen. Alexa Jahn ist Oberkommissarin in Lenggries und wurde bei ihrem letzten Einsatz durch einen Schuss verletzt. Doch Alexa Jahn kann einfach nicht stillhalten. Und als dann auch noch ihr ehemaliger Kollege Jan aus Aschaffenburg bei ihr vor der Tür steht und sie bittet, ihm bei einer Ermittlung zu helfen, sagt sie natürlich sofort zu. Zwar war Jan einer der Gründe, warum Alexa von ihrer früheren Stelle wegwollte. Sie war in ihn verliebt, Jan aber gebunden. Doch Jan vermutet, dass bei einem alten Fall der Falsche verhaftet wurde. Er und Alexa machen sich nun Vorwürfe, ob sie bei den damaligen Ermittlungen vorschnell gehandelt oder etwas übersehen haben und wollen deshalb den Fall gemeinsam neu aufrollen.

Die verschiedenen Handlungsstränge werden in wechselnden Perspektiven erzählt, was Tempo und Spannung hochhält. Doch während Alexa Jahns Ermittlungen sie und ihren ehemaligen Kollegen in große Gefahr bringen, wirkt die Auflösung von Krammers Fall etwas konstruiert.

In diesem 3. Band arbeiten Jahn und Krammer leider kaum zusammen. Ihre Vater-Tochter-Beziehung ist noch sehr fragil, weswegen keiner so recht den ersten Schritt machen will. Das ist etwas schade, aber wer weiß, was uns im 4. Band erwartet. Es ist sicherlich sinnvoll, die Vorgängerbände gelesen zu haben, um die Andeutungen zu den vorigen Fällen, aber auch um die spezielle Beziehung zwischen Krammer und Jahn besser einordnen zu können.

Mit ,,Grenzfall“ gelingt der Autorin spannenden Unterhaltung in einer interessanten, grenzüberschreitenden Region.