Rezension

3096 Tage des Lebens beraubt

3096 Tage - Natascha Kampusch

3096 Tage
von Natascha Kampusch

Bewertet mit 4.5 Sternen

Was soll man zu diesen Buch sagen, was noch nicht gesagt wurde. Ich denke, die Geschichte der Natascha Kampusch kennt jeder aus den Medien sehr genau. Der Moment als sie wieder aufgetaucht ist und aus jahrelanger Gefangenschaft lebend entfliehen konnte. Deshalb war für mich direkt klar, das ich dieses Buch lesen muss, um es besser verstehen zu können.

Natürlich konnte man schon in den Medien, in unzähligen Interview viel von den ganzen Jahr mitbekommen, doch in diesen Buch wird es noch einmal genau formuliert was Natascha 3096 Tage erleben musste. Ich muss gestehen, das ich länger für das Buch gebraucht habe, wo ich sonst mit Büchern recht schnell fertig bin. Aber das Thema war einfach zu intensiv um es zu verschlingen. 

Als ich dieses Buch gelesen habe, wurde noch einmal richtig deutlich was dieser Mensch mitmachen musste, bzw. aushalten konnte. Die unzähligen Verletzungen, der Schmerz von zuhause weg zu sein, die Angst vor dem Täter die überging in das Gefühl das er für sie sorgt, der ewige Gedanke doch fliehen zu können, bzw. der Gedanke das es ihr danach noch schlechter gehen könnte. Das was Natascha da erleben musste, hätte wahrscheinlich nicht jeder Mensch aushalten können.

Wenn man bedenkt das dieser Mensch beraubt wurde um 3096 Tage ihres Lebens, ihrer Kindheit, den Leben mit Familie und Freunden, Hobbys und der Freiheit, es ist unglaublich einfach unfassbar. Dadurch ist sie in ihren Leben gezeichnet!

Ich kann nur empfehlen dieses Buch einmal zu lesen, denn es ist unglaublich bewegend und sagt viel aus über diesen Menschen und über den Täter. Wenn man es liest könnte man sagen es ist ein Thriller, aber nein es ist das wahre Leben eines Menschen!

Kommentare

kommentierte am 01. November 2013 um 20:28

Für mich wirkt das eher als Geldmacherei als um zu zeigen, wie schlimm sie es hatte.Es gibt so viele Opfer, die kein Film aus ihrer Geschichte machen wollen, kein Buch schreiben wollen, keine eigene Talkshow haben. Solche Opfer wollen es vergessen. Aber es ist nur meine Meinung zu so etwas. 

chaosbaerchen kommentierte am 01. November 2013 um 20:41

Ich glaube eher, dass die Veröffentlichung ihrer Geschichte für Natascha Kampusch eine Möglichkeit war, die Erlebnisse zu verarbeiten. So, wie ich sie einschätze, wollte sie mit ihrer Geschichte nicht nur Geld verdienen, um sich zu bereichern. Aber ich weiß es natürlich nicht.

Sich zurückziehen und vergessen kommt  einer Verdrängung gleich und die bringt die Betroffenen bei der Bewältigung des Traumas auf Dauer nicht weiter. Irgendwann müssen sie sich ihren Erinnerungen und Gefühlen stellen, sonst holen diese sie immer wieder ein und sie können nicht frei leben. 

kommentierte am 01. November 2013 um 20:52

Und der Kinofilm und die Talkshow sind ja auch wirklich sehr wichtig gewesen denke ich. Das sollten alle Opfer machen.....nicht?!

Man kann auch einfach nur ein Tagebuch schreiben oder ein Blog reicht. Aber kein Buch, welches dann noch von den Medien hochgepusht wird. Und die Therapie hätte auch gereicht. 

Nur weil man sich zurückzieht, hat es nichts mit Verdrängung zu tun, keinesfalls! Man kann sich auch einfach von den Medien zurückziehen und eine Therapie anfangen, ohne das die mediengeilen Menschen etwas davon erfahren sollen. Es war schon schlimm genug, was sie jahrelang erlebt haben mussten, dass es dann noch von Nachrichtensprechern, Reportern und Showmastern in Einzelteile zerlegt werden soll und das nicht nur einmal sondern ein Dutzend. 

Es geht einfach nur darum, dass ich sowas persönlich komplett nicht nachvollziehen kann. Sollten dann auch alle Soldaten mit Traumata auch alle Bücher schreiben und Filme veröffentlichen, alle Missbrauchsopfer von Geistlichen usw.? Wozu? Damit man Mitleid fühlt? Damit man sich lustig macht darüber? Was bringt es dem Opfer, dem Täter, wenn nicht schon genug Publicity?  

Sun1985 kommentierte am 02. November 2013 um 19:01

Ich denke man kann das nicht allgemein für ähnliche Situationen sehen, wie z.B. von Soldaten oder ähnlichen Traumata. Das was Natascha Kampusch erlebt hat, ist sicherlich nicht alltäglich und auch ihr leben jetzt nicht mehr normal wie es sein sollte.

Ich finde man sollte jeden Menschen die Möglichkeit lassen sich mitzuteilen und sich darüber zu äußern was man erlebt hat. Wie oben erwähnt hilft es ihr vielleicht wirklich das ganze einen Schritt besser zu verarbeiten. Wir können uns da alle nicht in Sie hinein versetzen, warum sie sich dafür entschieden hat. Eventuell hat es auch mit den Medien, Interviews usw. zu tun, dem sie endlich mal ein ein Ende setzen wollte. Wer das Buch liest weiß was passiert ist, lässt sie dann auch in ruhe. Einfach gesagt ein Ruhigstellen der Medien! 

Das verfilmen ihrer Geschichte, kommt mit Sicherheit noch nicht einmal von ihr, da braucht es heutzutage nicht viel um so etwas zu tun.

Mir war es wichtig es zu lesen, um besser verstehen zu können, aber das muss bzw. sollte jeder ja für sich selbst entscheiden. So haben wir alle unseren Lieblingsbücher bzw. Generes die es in unser Bücherregal schaffen!;-)