Rezension

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3,5 Sterne - Extrem schlechtes Ende

Truly - Ava Reed

Truly
von Ava Reed

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schon zu Beginn konnte mich das Buch begeistern. Die Charaktere waren mir sofort sympathisch und die Geschichte schien vielversprechend zu sein. Ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört, wie zum Beispiel, dass June immer und immer wieder betonen musste wie viel sie und Andie schon durchgestanden haben. Das war einfach zuviel. Auch Andie´s Putz- bzw. Ordnungswahn geht an manchen Stellen zu weit. Sarah, June´s Mitbewohnerin reagiert zu recht genervt. Schließlich kennt sie Andie gar nicht und sie scheint auch June nicht sonderlich zu mögen. Der Grund wird später erklärt und auch wenn man Sarah´s Verhalten nicht für gut halten kann, finde ich, dass auch June sich diesbezüglich komisch verhält. So sagt June in Dauerschleife, dass sie und Andie zusammenwohnen sollte. So unfreundlich Sarah auch ist, es scheint so als würde June sich extrem auf Andie fixieren.

Bei der Liebesgeschichte ist es ein ewiges Hin und Her, wie man es eben aus diesem Gerne kennt. Die Geschichte fängt interessant und stark an, flacht dann aber immer mehr ab. Besonders weil durch ein offenes ehrliches Gespräch einiges klarer werden würde. 
Andie neigt zu sehr melodramatischem Verhalten. Der absolute Absturz der Geschichte (bis dahin war sie wirklich gut!) kam dann mit Andie´s Date im Restaurant. Natürlich ist Owen´s Verhalten absolut eklig und geht gar nicht. Aber Andie zerbricht danach völlig und man versteht gar nicht wieso und was denn jetzt eigentlich los ist? Sie sitzt weinend im Regen und ruft statt ihrer besten Freundin Mason an. Das gibt wirklich keinen Sinn. Zumal Mason sicher auch Cooper Bescheid gibt. Es ist absolut unlogisch zu denken, dass es nicht so ist. Diese ganze Restaurantszene lässt Andie (und auch die anderen) wie eine beleidigte 13-Jährige wirken. Tatsache ist aber, dass sie 10 Jahre älter ist. Sie verhält sich unreif und denkt nicht in Lösung sondern versinkt komplett in ihrem Selbstmitleid.
Ganz ehrlich, Owens Verhalten ist ein NO-GO, aber auch Cooper hat sich Andie gegenüber nicht immer toll verhalten. Sie hätte direkt nach der mysteriösen Frau nachfragen müssen, anstatt aufgrund einer Umarmung und einem Gespräch das Schlimmste zu befürchten. 
Was macht Andie also? Sie rennt weg. Es ist so künstlich dramatisch, dass man sie anschreien will.
Sie ist erwachsen, sie kann gehen wohin sie will. Sie hätte einfach REDEN können. June gibt natürlich nicht ihrer besten Freundin sondern Cooper die Schuld. Völlig zu Unrecht.
Cooper scheint noch sehr unter dem Trauma mit seiner Schwester zu leiden. Es ist scheinbar nur 3 Jahre her, da kann man unmöglich erwarten, dass er es vergisst. Das Drama wurde an der völlig falschen Stelle gelegt. Die intime Szene zwischen Andie und Cooper am Schluss wirkt oberflächlich und unromantisch. Besonders weil sie zuvor auf ein Zimmer im Club gehen. Das hätte man dann lieber ganz rausgelassen. 

Alles in allem etwas enttäuschend. 3/4 des Buches war wirklich gut, mit kleineren Sachen, die mich beim Lesen störten. Aber trotzdem ein gutes Buch. Der Schluss war dann aber sehr schlecht. Schade.