Rezension

4. Band der Sarah-Dearly-Reihe

Ein Sarg für zwei - Michelle Rowen

Ein Sarg für zwei
von Michelle Rowen

Bewertet mit 5 Sternen

Seit 10 Wochen ist die 28-jährige Sarah Dearly nun ein Vampir. In dieser Zeit ist viel passiert: Sie ist mit der Liebe ihres Lebens, dem Meistervampir Thierry de Bennicoeur liiert, hat ihren Job auf Grund von Blutdurst gegenüber ihrer Chefin verloren und ihre Wohnung wurde ausgebombt. Noch dazu hat sich Thierry entschlossen, den Vampir-Club zu verkaufen, wodurch sie auch ihren Nebenjob als Thekenkraft verliert. Keine guten Voraussetzungen für die Zukunft also und schon gar nicht zum geliebten Shoppen, denn Sarah ist total pleite.

Da kommt das Vorstellungsgespräch mit Josh, dem menschlichen Freund von Sarahs Vampir-Kollegin Heather gerade recht. Sarah weiß nur, der Job soll gut bezahlt werden und mit Mode zu tun haben - also perfekt für sie. Doch noch während des Gespräches wird klar, diesen Traumjob gibt es nicht, gegen Bezahlung soll Sarah Josh zeugen, sprich in einen Vampir verwandeln. Sarah lehnt dies konsequent ab und will nur zurück in den Club. Doch Heather und Josh geben nicht so schnell auf, notfalls bedienen sie sich Sarahs Blut nach ihrem Tod, um Josh selbst zu zeugen. Es gelingt den Beiden, Sarah zu pfählen, doch dann ereilt sie die Rettung in letzter Sekunde. Ein Mann, "Der rote Teufel" rettet sie und tötet Heather und Josh. Ihr Retter bringt sie zurück zum Club und legt sie dort ab, damit Thierry und George, Barkeeper im Club und Sarahs bester schwuler Vampir-Freund, ihr helfen können.

Wie durch ein Wunder drang der Pfahl nicht tief genug in Sarahs Torso ein, um ihr Herz zu zerstören - eine Rettung in letzter Sekunde gelingt. Als Sarah Thierry und George erzählt, wer sie gerettet hat, sind die Meinungen zwiegespalten. Thierry hält den Mann für einen Betrüger, George hingegen meint, dass der lange vermisste Vampir-Held wieder da ist.

Doch Sarah hat ganz andere Sorgen - immer noch pleite, steht ein Klassentreffen an - ihr 10-jähriges. An dem will sie unbedingt teilnehmen, sozusagen als letzter Auftritt in der Menschenwelt, danach will sie sich aus ihrem alten Leben zurückziehen. Doch woher das Geld für ein schönes neues Kleid nehmen? Thierry zückt umgehend seine Geldklammer, um seiner Freundin aus der Klemme zu helfen und so sehr Sarah auch möchte, sie kann sein Geld nicht annehmen, sie will selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen, schließlich ist Frau ja emanzipiert. Zum Glück gibt es ja noch Amy, Sarahs beste Freundin, mittlerweile selbst seit einigen Wochen ein Vampir und mit dem Ekel Barry verheiratet. Nach einigem Suchen wird Sarah in Amys Kleiderschrank fündig und kann somit frisch gestylt zum Klassentreffen fahren.

Thierry, der sie begleitet, wird bei dieser Gelegenheit gleich noch Sarahs Familie vorgestellt. Anstatt in kleiner Runde, sprich nur ihre Eltern, darf Thierry jedoch gleich einen Teil der Sippschaft kennen lernen. Ihre Mutter ist nicht begeistert von ihm, zumal er ja offiziell 8 Jahre älter ist als ihre Tochter und anscheinend auch nicht vorhat, diese zu heiraten. Bei dieser Gelegenheit lässt Sarah gegenüber ihren Eltern die Bombe platzen, dass sie jetzt ein Vampir ist - zum Unglauben ihrer Eltern, die immer noch viel zu schockiert sind, dass Sarah mit einem 8 Jahre älteren Mann liiert ist.

Endlich beim Klassentreffen angekommen, erlebt Sarah die nächste Überraschung. Ihre Freunde, die sie erwartet hat, sind nicht gekommen, ja die wenigsten auf dem Treffen kennt sie bzw. hatte früher mit ihnen zu tun. Sie ist enttäuscht und zieht sich zurück. Hier wird sie jedoch von einer jungen Frau angesprochen, die genau weiß, was sie ist. Es handelt sich um Stacy McGraw, eine ehemalige Mitschülerin von Sarah und sie hat noch eine alte Rechnung mit Sarah zu begleichen. Stacy, mittlerweile eine ausgebildete Hexe, verflucht Sarah, sodass sie für sich und ihre Lieben zur allergrößten Gefahr wird ...

YES, Sarah Dearly is back!!! Nach der Enttäuschung von Band 3 "Ein Happy End mit Biss" habe ich es gewagt, mich an Band 4 zu versuchen und wurde nicht enttäuscht. Der Plot ist unvorhersehbar und detailreich gestaltet und auch der Schreibstil kommt wieder, dank Sarah Dearly, locker, witzig und sarkastisch daher. Die Protagonistin wirkt mittlerweile reifer als in den ersten Bänden der Reihe und dennoch finde ich es immer wieder faszinierend zu lesen, wie sie es schafft, jedes sich bietende Fettnäpfchen mitzunehmen. Es ist nunmehr nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mich mit Band 5 "Verliebt, verlobt, verbissen" auseinandersetzen werde, der seit einigen Tagen auf meinem SuB liegt.