Rezension

4 von 5 Messerstiche hier für.

Gequälte Engel
von Graham Masterton

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Gequälte Engel“ habe ich endlich den zweiten Teil der Katie Maguire Reihe gelesen, knapp vor erscheinen des dritten (Print)Teils im Februar 2019 bei #Festa. (\o/ TIMING!)
Sein Vorgänger „Bleiche Knochen“ war das Buch, welches mein Interesse für Graham Masterton‘s ganz eigenwillige Geschichten geweckt hat.
Das Tempo dieses Thrillers ist eher gemächlich, so wie insgesamt Masterton‘s Bücher, meiner Meinung nach, sind. Aber da ich wusste worauf ich mich einließ, hatte ich damit kein Problem.

Mit äußerstem Fingerspitzengefühl wird man durch eine Reihe von Morden & Foltermethoden geleitet, so dass ich mich immer als heimliche Beobachterin gefühlt habe & völlig von meiner Rolle eingenommen wurde. Jedes Tür- / Telefonklingeln rieß mich dermaßen aus meiner Trance, dass das Buch einige Flugstunden durchleben musste - ganz ehrlich, so in ein Buch vertieft zu sein, habe ich mittlerweile nicht mehr allzu oft.
Fast ebenso selten entwickelte ich so wenig Mitgefühl für die Opfer wie hier und all die detailliert beschriebene Folter fühlte sich eher wie Gerechtigkeit an als das hätte Ekel aufsteigen können. Das Thema ist noch immer so aktuell und vor allem gewagt, dass ich schlichtweg beeindruckt bin, das sich ein Autor das in der Art traut.
Aber auch der Hauch des Masterton – typischen Mystischen findet sich zwischen den Seiten wieder, wenn auch nur minimalistisch. Nur von all den Dramen rund um das Privatleben der Hauptprotagonistin Katie Maguiere, fühlte ich mich dieses Mal ein wenig in meinem Lesefluss aufgehalten, sie ist mir sogar ein wenig unsympathisch geworden. Hier wäre mir schlichtweg weniger Text lieber gewesen.

Dennoch ist dieses Buch im Ganzen einfach ein gelungener, blutiger Thriller & obwohl es eine Fortsetzung ist, könnte man diesen Teil unabhängig vom ersten Teil lesen, aber ganz ehrlich, warum sollte man das? So eine Fortsetzung ist immer ein Wiedersehen mit Bekannten, auch wenn einige in meinem Fall schlechter abgeschnitten haben.

Aber wen all das nicht überzeugt, sollte einfach mal einen Blick auf die Cover werfen. Sowohl das Alte, als auch die Aktuellen sind einfach das Sahnehäubchen dieser Reihe und haben absoluten Wiedererkennungswert.