Rezension

4,5 Sterne, aber es reicht trotzdem nicht an die Chroniken der Unterwelt heran

Chroniken der Schattenjäger 01. Clockwork Angel - Cassandra Clare

Chroniken der Schattenjäger 01. Clockwork Angel
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4.5 Sternen

Tessa fährt auf Einladung ihres Bruders nach London. Dort wird sie jedoch gefangengenommen und erfährt, dass ihr Bruder ebenfalls entführt wurde.
Nur durch einen Zufall kann sie von Schattenjägern, den Nephilim gerettet werden. Zu ihnen gehört auch Will, der ein dunkles Geheimnis zu tragen scheint.
Sie findet im Institut für Schattenjäger Unterschlupf und aber nur so lange bis sie ihren Bruder Nate gefunden hat. Denn Tessa ist ein Schattenwesen, der Feind der Schattenjäger und diese dürfen nicht im Institut wohnen.

Auf Grund der Tatsache, dass ich die Chroniken der Unterwelt verschlungen habe, musste ich mir natürlich auch Clockwork Angel holen.
Der Schreibstil ist wie man ihn von den Chroniken der Unterwelt kennt. Flüssig, schnell und bei mir lief die Geschichte wie ein Film vor meinen Augen ab. Obwohl die erste Hälfte (wie von einigen bemängelt) nicht so wahnsinnig spannend ist, hat es mich trotzdem mitgerissen.

Auch in dem Punkt, dass die Charaktere sehr denen aus Chroniken der Unterwelt ähneln, muss ich zustimmen, allerdings sehe ich das nicht negativ. Die Charaktere sind trotzdem klasse und unterscheiden sich in einigen Dingen von den anderen.
Will z.B. ist Jace sehr ähnlich, er ist allerdings noch eine Spur düsterer und man merkt, dass er etwas verheimlicht, was ihn für mich sehr spannend gestaltet. Vor allem das Ende des Buches lies mich laut aufschreien, endlich könnte man über Will erfahren, was man schon die ganze Zeit über wissen wollte, und dann ist Ende...
Jem erscheint mir neu (es ist schon etwas her, dass ich die Chroniken gelesen habe) und auch ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen, man könnte ihn vielleicht am ehesten mit Simon vergleichen.
Auch trifft man altbekannte wie Magnus Bane wieder, der mir jedoch ein bisschen wenig Text hatte, das Ende lässt jedoch auf mehr hoffen!
Nicht anfreunden konnte ich mich mit Jessamine, die sehr oberflächlich und arrogant rüberkommt, aber vielleicht ändert sich das in den weiteren Bänden ein wenig.
Der Hauptcharakter Tessa hat mir auch eher wenig zugesagt, was sich aber im Laufe der Geschichte gebessert hat. Ich hatte das Gefühl, dass Tessa ein Jahrhundert hinter allen herhängt. Sie hat die Etikette sehr ernst genommen und war jedesmal fassungslos, wenn sich die Schattenjäger oder ihre "Bediensteten" nicht daran gehalten haben. Irgendwann wurde mir das zuviel. Auch badet sie oft in Selbstmitleid, was viel damit zusammenhängt, dass sie nicht wusste, dass sie ein Schattenwesen ist.
Ich hoffe dieses Bild von Tessa ändert sich auch noch und sie wird sympathischer.

Die Geschichte ist jedoch neu und geht hauptsächlich um Irdische, die sich an dem Benutzen und Missbrauchen von Magie üben, sowie den Schattenwesen, die diese ausnutzen. Das alles eskaliert so weit, dass die Nephilim wieder einmal eingreifen müssen.
Gestört haben mit nur die Klockwerk-Automaten und ihre Übersetzung. Jedes mal bin ich über dieses Wort gestolpert, das hätte man nun wirklich anders lösen können, warum hat man nicht z.B. den englischen Namen übernommen? Wirklich schade. Und meiner Meinung nach haben so "mechanische" Dinge nichts in so einem Buch zu suchen. Eine Bedrohung, die mehr in die Schattenwelt gepasst hätte, wie Dämonen, hätte ich persönlich besser gefunden.
Aber mal schauen, wie sich das entwickelt.

Alles in allem gebe ich dem Buch 4,5 Sterne, denn an die Chroniken der Unterwelt wird es (und seine Nachfolger) wahrscheinlich nie heranreichen. Wenn man noch nichts von Clare gelesen hat, sollte man auf jeden Fall die Chroniken der Unterwelt lesen, Clockwork Angel ist dann eher ein Bonus für Fans und zum Überbrücken der Wartezeit zum vierten Unterweltteil "Die Chroniken der Unterwelt 4-City of Fallen Angels".