Rezension

5. Band der Löwe-Graichen-Reihe

Rachegöttin - Claudia Puhlfürst

Rachegöttin
von Claudia Puhlfürst

Bewertet mit 4 Sternen

Christine Pfann ist psychisch krank, doch nicht krank genug, um nicht arbeiten gehen zu können. Zumindest hat es ihr so ihre Therapeutin für das Arbeitsamt bescheinigt. Das war vor zwei Jahren, doch immer mehr Frust und Wut über die Leute, die sie einfach respektlos behandeln, hat sich in Christine Pfann aufgestaut. Bei einem Blick in den Spiegel erscheint ihr die Lösung: Nemesis, die Rachegöttin. Mit ihr zusammen sowie einem "Lexikon merkwürdiger Todesarten" schmiedet Christine Pläne, wie sie sich ein für alle mal an ihren Widersachern rächen kann. Von vorne herein steht fest, dass Beste bleibt bis zum Schluss: ihr Ex-Mann Thoralf.

Christines erstes Opfer wird die unfreundliche Oberschwester Ursel. Ihr selbst geschieht nichts, Christine lässt ihre Wut lieber an deren Auto aus. Sie wird das einzige Opfer sein, das nicht körperlich geschädigt wird. Doch es gibt ja noch so viele andere ... Leider schafft es Christine nicht, während ihrer Planungsphase, alle aufzuspüren. Diese boshafte und karrieregeile ehemalige Kollegin ist einfach verzogen, ohne dass Christine wüsste wohin. Sie selbst kann keine Nachforschungen anstellen, es wäre zu auffällig, wenn der gesuchten anschließend etwas passieren würde. Mit dieser Aufgabe betraut sie das Detektivbüro Löwe.

Im Detektivbüro Löwe ist derweil von Auftragsflaute keine Spur. Zum einen gibt es Paul Freiberger, dem Gegenstände aus seinem Keller gestohlen wurden. Nicht schlimm genug, dass dieser in der Vergangenheit eine immer wieder aufgewärmte Affäre mit Doreen hatte, nein, jetzt ist er auch noch Klient und anscheinend, sehr zu Norberts Leidwesen, wieder mit offenen Armen von Doreen aufgenommen worden. Auch Lothar Rosmann hat mit der Liebe so seine Probleme bzw. er zweifelt ernsthaft an der Treue seiner Ehefrau. Diese soll durch die Detektive beschattet werden und nach Möglichkeit, der Untreue überführt und jetzt noch die Adressenermittlung der ehemaligen Arbeitskollegin von Christine Pfann. Die beiden Detektive haben alle Hände voll zu tun.

Während dessen macht sich Christine an die Bestrafung ihrer nächsten Opfer. Als nächstes kommt die Nachbarin Gerlind Erbstedt. Diese sorgt mit ihrer penetranten Art immer für Unmut im Haus - eine kleine Vergiftung kann hier nicht schaden. Anschließend rechnet Christine mit Andrea Kaufung, ihrer ehemaligen Therapeutin ab. Doch leider verstirbt diese etwas zu schnell, ein Fehler, der zukünftig zu vermeiden ist. Mit Angela Friedrich, ihrer Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt, lässt sie sich deutlich mehr Zeit, doch auch sie ist nicht die letzte auf der langen Liste Christines der noch zu strafenden Menschen, die ihr Unrecht getan haben ...

Die Täter werden immer schlimmer! Diesen Eindruck habe ich zumindest, wenn ich die Krimi-Reihe um Doreen Graichen und Norbert Löwe Revue passieren lasse. Hier haben wir es mit einem besonders ausgefeilten Exemplar einer Psychopathin zu tun. Sie kennt keinerlei Gnade, wenn es um die Bestrafung der Opfer geht. Doch auch die Situation der Detektive miteinander spitzt sich zu, da Norbert Doreen nach wie vor liebt, diese sich jedoch mehr und mehr eine Zukunft mit Paul Freiberger aufbaut. Der Plot wurde sehr detailreich und informativ gestaltet - ich persönlich wusste gar nicht, was es alles für Folterarten gibt. Der Schreibstil ist sehr ruhig gehalten, wobei hier Geschichte aus der Sicht Norberts (melancholisch-ruhig) und aus der Sicht der Christine (psychotisch-ruhig) erzählt wird. Mit diesem Band endet vorläufig die Reihe um Doreen Graichen und Norbert Löwe. Ich hoffe jedoch, auf einen weiteren Band, da ich unbedingt wissen MUSS, wie es mit den beiden Privatdetektiven privat weiter geht.