Rezension

6 Mädchen. 1 Krone. Und viele, viele Fragen.

Selection - Die Elite - Kiera Cass

Selection - Die Elite
von Kiera Cass

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Das ganz große Glück? Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.

Cover:

Die Cover der "Selection"-Trilogie gehören zu den schönsten Covern die ich je gesehen habe. Ich mag diese eher farbenfrohen, aber auch stilvollen Cover. Ich meine, das sind doch die richtigen Hingucker im Büchrregel und im Buchladen. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Cover vom ersten Teil besser gefallen hat. Irgendwie mag ich dieses rot-orange nicht so gerne und auch das Kleid und die Frisur finde ich nicht besonders hübsch. Aber trotzdem ist es noch ein schönes Cover das schon mal einen riesigen Pluspunkt bekommt. Der Klappentext ist eher mau. Ich finde, er klingt immer nicht so richtig nach dem, was eigentlich im Buch passiert. Aber er macht Lust auf lesen und von daher soll mich das auch nicht weiter stören.

Schreibstil:

Endlich, nach langer Zeit habe ich wieder ein Buch gefunden, welches aus der Ich-Perspektive berichtet. Das ist wirklich mal wieder schön zu lesen. Und beim Schreibstil macht die Autorin wirklich alles richtig. Er ist schön und flüssig zu lesen, man kann Americas Gedankengängen sehr schön folgen und es sind immer sehr schön die Verschiedenen Situationen beschrieben. Kiera Cass gehört zu diesen Autoren, die es schaffen Szenarien mit einer Mischung aus Gefühl und anderen Beschreibungen zu Mischen, ohne wichtige Details auszulassen. Ich habe das Buch ziemlich schnell gelese, da der Schreibstil mit alltäglichen Wörtern funktioniert und man sich so einfach in das Buch purzeln lassen kann, ohne weiter darüber nachzudenken.

Plot:

Das Problem bei diesem Buch ist, dass es leider nur relativ wenig Plot gibt, da das Storyformat nur wenig Stoff hergibt. Meiner Meinung nach hat die Autorin trotzdem das beste aus dem Buch gemacht. Es geht mitten in der Geschichte weiter, ohne Umschweifen und größere Wiederholung des vergangen, und obwohl ich Band eins vor über einem Jahr das letzte Mal gelesen habe, habe ich schnell wieder in die Geschichte und Americas Gedanken gefunden. Es geht immer noch als Kernthema darum, dass America sich zwischen Aspen und Maxon entscheiden muss. Allerdings habe ich das ganze uch über das Gefühl gehabt, dass die Entscheidung schon feststeht. Denn obwohl diese zwar öfters ins wanken gebracht wurde, so stand sie doch irgendwie immer fest. Deswegen fande ich traurig, dass America nicht mehr an ihren Gefühlen zweifelt, sondern an ihren Fähigkeiten. Das hat dem Buch ein bisschen seine Leichtigkeit genommen und es etwas vorhersehbar gemacht. Nichtsdestotrotz gab es viele überraschende Wendungen und es wurden neue Handlungsstränge angefochten. Besonders das diesmal mehr auf die Königin, Silvia, die anderen Länder der Welt und die Geschichte von Ileá eingegangen wurde, fande ich persönlich sehr spannend. Deswegen denke ich, das dieses Buch vielleicht nicht das beste der Reihe war, aber es hat einem geholfen, sich nochmal zu orientieren, Americas Gedanken zu sehen, Maxon und Aspen besser kennenzulernen und einen Festen Ausgangspunkt zu finden. Da ich das gut finde und auch denke, dass dies der Zweck des Buches ist, Verzeihe ich auch das mehr als vorhersehbare Ende und die kleinen Langatmigkeiten. Vor allem auch, weil es genauso auch Überraschungen und tolle Momente gab, die dieses Buch besonders machen.

Personen:

Warum ich vor allem einen Stern abziehe liegt an America. In Band eins mochte ich America. Sie war musikalisch, freundlich, intelligent und warmherzig. Sie war ein gute Freundin, mit der man sehr schön reden konnte und die man einfach in sein Herz geschlossen hat. Unschuldig, aber leiht rebellisch. Doch diese America ist anders. Sie ist naiv geworden, oberflächlich und kindisch. Wenn irgendwer etwas anders macht als sie will oder es erwartet, wird sie gleich aufbrausend und wütend und stellt viele dumme Sachen an, die ihr dann später leid tuen. Ich mag diese Naivität und Impulsivität überhaupt nicht an ihr, denn das macht viele Dinge in dem Buch unsymphatisch oder einfach nur dämlich. Mehr als einmal musste ich den Kopf über sie schütteln. Ich hoffe, dass das sich schleunigst wieder ändert damit Teil drei wieder aus der Sicht einer warmherzigen und klugen Person erzählt wird, die man einfach gern hat.

Auch Maxon hat sehr zu meiner Trauer etwas von seiner Unschuld und seinem Charm verloren. In Teil eins war Maxon immer der Typ, der sich bei mir durch Freundlichkeit und Charme durchgesetzt hat. Normalerweise bin ich eher für die sarkastischen "Arschlöcher", aber Maxon war da meine ganz persönliche Ausnahme. Nun aber bin ich etwas gespalten. Denn auch Maxon wird impulsiv und tut Dinge, über die man einfach nur weinen könnte! Bitte holt den richtigen Maxon zurück, den ich in Teil eins so geliebt habe.

Und, ein Wunder, auch Aspen hat sich gewandelt. Er hat das spitzbübische, sarkastische Arschloch-Verhalten verloren. Irgendwie ist er jetzt so ein ausdrcuksloser Charakter, der mehr so ein bester Freund für America ist. Er ist lieber und netter und eine sicherere Variante für America. Aspen neigt zu dem zu werden, was Maxon in Teil eins war. Nämlich ein Typ, den America lieben mag.

In diesem Teil besonders fande ich allerdings, das mehr auf die Königin Amberly und Silvia eingegangen wurde. Beides wundervolll gezeichnete Nebencharaktere, die es mir einfach angetan haben. Vor allem Amberly habe ich ins Herz geschlossen und musste wegen ihr auch öfters eine Träne wegdrücken. Sie ist die einzige, die sich wirklich positiv entwickelt hat. Obwohl mich nach wie vor auch die Geschichte um Marlee und ??? (hier spoieler ich mal nicht) und die Geschichte von Gregory Ileá interessiert. Hier besonders die Geschichte von Katherine, Damon und Spencer, von denen ich unbedingt noch mehr wissen möchte. Hoffen wir, das Katherine Geschichte noch weiter verfolgt wird. Oder Gregorys. Je nachdem. Wirklich ein schöner neuer Handlungsstrang.

Meine Meinung:

"Selection - Die Elite" ist ein Buch, von dem ich nicht weiß, wie ich es bewerten soll. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass es seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen konnte, auch, wenn es viele schöne Ideen und vor allem Potenzial hatte. Besonders positiv wird das Buch durch den schönen äußeren Eindruck geprägt. Denn die eher mittelmäßige Story und die durchschnittlich guten Hauptcharaktere sind verpackt in ein herausragendes Cover, einem wundervollen Schreibstil und einer schönen Grundidee. Auch die Nebencharaktere und einzelne Szenarien reißen viel für das Buch raus. Denn obwohl das Buch einige Mängel hat, so kann ich doch nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat. Im Gegenteil, ich habe mitgefiebert, vermutungen angestellt und war voll mit dabei. Ich war faziniert von den neuen Handlungssträngen und habe sogar geweint. Irgendwie hat die Autorin es geschafft, die eigentliche mittelmäßigkeit dieses Buches so schön zu verpacken, so schön auszustatten und die Durschnittlichkeit so schön zu Überdecken, dass ich jetzt 4 Sterne vergebe und mich auf den dritten Teil freue, in dem mehr Potenzial den je steckt.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 14. Februar 2017 um 18:44

Der erste Band war auch eine sehr mittelmässige Story by the way. Und Romane, bei denen aus der Ich-Perspektive berichtet wird, gibt es wie Sand am Meer.