Rezension

600 Seiten hätten für die Geschichte auch gereicht

Der Distelfink
von Donna Tartt

Theo Decker verliert im Alter von 13 Jahren seine Mutter bei einem Bombenanschlag, als er gerade mit ihr ein New Yorker Museum besucht. Er überlebt diesen Anschlag unverletzt, bekommt von einem Fremden einen Ring, den er zurück bringen soll und nimmt ein Ausstellungsstück mit: Das Bild "Der Distelfink". Im Verlauf der Geschichte erleben wir, wie Theo bei seinem Vater in Las Vegas aufwächst und mit seinem besten Freund Boris die Zeit mit Alkohol und Drogen tot schlägt. Als sein Vater bei einem Autounfall stirbt, geht er wieder zurück nach New York. Er kommt bei dem Restaurator Hobie unter, mit dem er sich angefreundet hat, als er ihm den Ring zurück gebracht hat. Hobie lernt ihm alles über alte Möbel und Theo steigt mit in das Geschäft ein, das ihn bald in große Schwierigkeiten bringt.

Ich finde dieses Buch absolut lesenswert. Ich finde nur, dass die Geschichte auch mit weniger Seiten ausgekommen wäre. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausschweifend und sehr detailliert, was ich allerdings die meiste Zeit nicht weiter schlimm fand, da man sich alle Situationen gut vorstellen konnte. Allerdings weicht sie auch manches Mal vom Wesentlichen ab und (ich würde fast sagen) gerät ins Schwafeln. 
Ich habe mit Theo mitgefühlt und wollte ihn oftmals einfach nur in den Arm nehmen und trösten. Auch wollte ich immer wieder wissen, wie es mit ihm weiter geht. Ob er aus dem Drogensumpf rauskommt, nachdem er Las Vegas wieder verlassen hat, was mit dem Bild geschieht, ob es doch noch eine Zukunft für Pippa und ihn gibt... Das Ende kam für mich teilweile unerwartet. Eine Sache konnte man sich denken, der Rest war für mich überraschend, aber hervorragend gelöst! 

Also, ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen und gebe 4 Sterne. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn manch unnütze Sätze weggelassen worden wären.