Rezension

A study in Charlotte

Holmes und ich - Die Morde von Sherringford - Brittany Cavallaro

Holmes und ich - Die Morde von Sherringford
von Brittany Cavallaro

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man James Watson heißt, ist es unvermeidlich, dass man irgendwann auf einen Holmes trifft. Dass dieser Holmes weiblich ist und für die Laster der Holmes-Familie anfällig, ist dabei sein geringstes Problem. Im Bilderbuch-Elite-Internat ist sie der einzige Lichtblick, überschattet durch Morde, die an der Schule geschehen. James hat alle Hände voll zu tun, Holmes zu helfen, sie vor sich selbst zu schützen und gleichzeitig einem wahnsinnigen Mörder auszuweichen.

Die Sherlock Holmes-Welle rollt in einem neuen Jugendbuch in die Bücherregale. Man glaubt wirklich, er wäre nun in jeder Form interpretiert, umgestaltet, neu geformt, ausgesiebt, in seine Atome zerlegt und in jeder erdenklichen Form wieder zusammengesetzt worden. Als großer Sherlock Holmes-Fan hab ich das auch gedacht. Dieses Buch hat mich eines besseren belehrt. Ich habe seinen leichten, humorvollen Ton von der ersten Seite an geliebt. James Watson und Charlotte Holmes sind neben der Fernsehserie Sherlock, das Beste, was ich je an Holmes-Interpretationen in Händen hatte. Der locker-leichte Ton führt den Leser in einen verführerisch-unschuldigen Internatsroman, der fast unbewusst zu einem unheimlichen Krimi wird – in bester Sherlock Holmes-Manier. Offensichtliche und subtile Anspielungen auf das große literarische Vorbild sind eine Schatztruhe für Fans und solche, die es noch werden wollen.

Ich liebe dieses Buch! Ich kann den nächsten Band nicht erwarten! Die Charaktere – von der Elterngeneration, der Verwandtschaft bis zu Holmes und Watson - sind liebenswert, urkomisch und immer für eine Überraschung gut. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen, den Humor, die Spannung und alles, was ich an Anspielungen und Parodie entdecken konnte. Eine klare Leseempfehlung!